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DOI: 10.1055/s-2002-25015
Varizellen in der Schwangerschaft
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
12. April 2002 (online)
Frage: In unserer ländlichen Allgemeinarztpraxis beobachten wir seit etwa 6 Monaten ein lokal gehäuftes Auftreten von Varizellen, sowohl bei Kindern als auch bei (vornehmlich jüngeren) Erwachsenen. Diese Beobachtung wurde auch von ortsansässigen Kollegen bestätigt.
Unter den etablierten therapeutischen Maßnahmen (Bettruhe, ggf. antipruriginöse lokale oder systemische Therapie, ggf. milde Antipyrese, lokale Haut- und Schleimhautpflege) ist es erfreulicherweise auch unter den erwachsenen Patienten bisher noch zu keinem komplizierten Verlauf gekommen. Immer wieder stellt sich jedoch bei Erwachsenen folgendes Beratungsproblem:
Ein erkrankter Patient steht in Kontakt zu schwangeren Frauen bzw. Frauen mit möglicher Schwangerschaft und Unsicherheit bez. einer bereits durchgemachten Varizellenerkrankung (und somit anzunehmender Immunität) der Frauen.
- Ist hier angesichts hoher Kontagiosität und Manifestation der Varizellen eine rasche Diagnostik bei weiblichen Kontaktpersonen mit möglicher Schwangerschaft und unsicherer Immunitätslage angezeigt zur Beantwortung der Fragen 1. Schwangerschaft ja/nein und 2. Antikörperstatus bez. Varizella-Zoster-Viren?
Gibt es eine generelle Empfehlung zur passiven Immunprophylaxe in einem solchen Fall? Ist eine Varizellenerkrankung in der (Früh-)schwangerschaft ein Grund für einen Schwangerschaftsabbruch?
Literatur
- 1 Grospietsch G. Erkrankungen in der Schwangerschaft,. 3. Auflage, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart 2000: 59-63
- 2 Sauerbrei A, Wutzler P. Varizella-Zoster-Virus-Infektionen während der Schwangerschaft. Dt Ärztebl. 1999; 96 A1198-1203
Autor
Prof. Dr. G. Grospietsch
Frauenklinik, Städtisches Klinikum
Celler Straße 38
38114 Braunschweig