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DOI: 10.1055/s-2002-25104
Die Prognose der Schizophrenie aus der Sicht der Patienten und ihrer Angehörigen
Eine explorative StudiePrognosis of Schizophrenia from the Viewpoint of Patients and RelativesAn Explorative StudyPublication History
Publication Date:
15 April 2002 (online)
Zusammenfassung
Fragestellung: Im Rahmen einer explorativen Studie wurden die Vorstellungen schizophrener Patienten und ihrer nächsten Angehörigen über den weiteren Krankheitsverlauf und Möglichkeiten seiner Beeinflussung untersucht. Methode: Mit 31 schizophrenen Patienten und ihren nächsten Angehörigen wurden problemzentrierte Interviews durchgeführt. Die Tonbandaufzeichnungen der Interviews wurden transkribiert und inhaltsanalytisch ausgewertet. Ergebnisse: Am häufigsten erwarteten die Befragten eine Besserung des Krankheitszustands, oder sie rechneten damit, dass eventuell ein Rückfall eintreten könnte. Dass es mit Sicherheit zu einem Rückfall kommen würde, oder dass die Krankheit einen chronischen Verlauf nehmen würde, wurde von ihnen seltener erwartet. Die Mehrheit der Befragten bejahte die Frage nach der Beeinflussbarkeit des Krankheitsverlaufs. Mehrheitlich bestätigten sie der psychiatrischen Behandlung einen positiven Effekt. Vor allem die Patienten waren auch davon überzeugt, dass sie selbst den Verlauf der Krankheit beeinflussen könnten. Was die zukünftige Lebenssituation betrifft, so wurde vor allem in Bezug auf die Arbeit eine Veränderung herbeigewünscht. Schlussfolgerung: Die von uns befragten Patienten und Angehörigen schätzten die Prognose der schizophrenen Erkrankung durchaus realistisch ein. Sie erlebten sich nicht als hilflose Opfer, die der Krankheit wehrlos ausgeliefert sind, sondern sahen Möglichkeiten der Einflussnahme auf den Krankheitsverlauf. Dies sollte sich günstig auf die Bereitschaft professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen und die Behandlungsempfehlungen zu befolgen auswirken.
Abstract
Objective: This study is aimed at exploring what schizophrenic patients and their closest relatives expect the further course of the illness will be like and how it can be influenced. Method: Problem-centered interviews were conducted with 31 schizophrenic patients and their closest relatives at discharge from hospital treatment. The verbatim transcripts of the interviews were analyzed by means of structuring qualitative content analysis. Results: Most frequently, the respondents expected an improvement of the illness or they were unsure whether the actual recovery from psychosis will persist or whether a further relapse will occur. Less frequently, the respondents were sure that this will be the case or that the illness will take a chronic, eventually deteriorating course. The majority was convinced that the course of the illness can be influenced, by psychiatric treatment as well as by the patients themselves. As concerns the social situation in the near future, particularly changes of the occupational status were hoped for. Conclusion: The assessment of the prognosis of the schizophrenic illness by most patients and relatives appears quite realistic. Rather than considering themselves as helpless victims they see opportunities for influencing the further course of the illness. This should have a positive influence on the readiness to use mental health service and to comply with treatment recommendations.
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Dr. med. Anita Holzinger
Universitätsklinik für Psychiatrie
Währinger Gürtel 18 - 20
1090 Wien · Österreich
Email: anita-holzinger@univie.ac.at