Zusammenfassung
Fragestellung: Ziel der Arbeit war die
Erfassung des Stellenwertes echokardiographischer und dopplersonographischer
Befunde in der Diagnostik des hämodynamisch bedeutsamen Ductus arteriosus
bei unreifen Frühgeborenen. Die Therapie mit Indometacin ist mit
Nebenwirkungen behaftet und erfordert eine kritische Indikationsstellung.
Patienten und Methoden: Die
hämodynamische Wirksamkeit des Ductus arteriosus und damit
Behandlungspflichtigkeit wurde auf Grundlage klinischer Kriterien, wie
Tachykardie, aktives Präkordium, gestörte Mikrozirkulation und
vergrößerte zentral-periphere Temperaturdifferenz beurteilt. Die
echokardiographische Untersuchung beinhaltete den dopplersonographischen
Nachweis des Ductus arteriosus, die Messung der systolischen
linksventrikulären Zeitintervalle. Zusätzlich erfolgte die
dopplersonographische Messung der Perfusionsparameter in der Arteria cerebri
anterior. 48 Frühgeborene unter 1500 g wurden innerhalb der
ersten 12 Lebensstunden und an den folgenden 5 Lebenstagen untersucht.
Ergebnisse: Aufgrund der klinischen Kriterien
wurde bei 32 (67 %) Frühgeborenen ein Ductus arteriosus ohne
hämodynamische Relevanz, bei 9 Frühgeborenen (19 %) ein
persistierender Ductus mit hämodynamischer Wirksamkeit und
Therapiepflichtigkeit und bei 7 Frühgeborenen (14 %) kein
Ductus arteriosus diagnostiziert. Bei Kindern mit klinischen Zeichen eines
hämodynamisch wirksamen persistierenden Ductus arteriosus war eine
signifikant verkürzte Präejektionszeit, eine verlängerte
Ejektionszeit und daraus folgend ein erniedrigter Quotient aus Prä- und
Ejektionszeit aufzuzeigen. Ebenso ließen sich in dieser Patientengruppe
pathologisch veränderte Perfusionsparameter in der Arteria cerebri
anterior darstellen.
Um die Indikationsstellung zur Ductustherapie zu
überprüfen, und Komplikationen infolge des nicht therapierten Ductus
arteriosus zu erfassen, verglichen wir die Patientengruppen im Verlauf. Bei den
Frühgeborenen ohne Therapie des Ductus arteriosus ließ sich keine
erhöhte Rate an pulmonalen Komplikationen sowie keine erhöhte Anzahl
intraventrikulärer Hirnblutungen nachweisen. Ebenso kam es nicht zum
vermehrten Auftreten renaler oder enteraler Probleme durch
Perfusionsstörungen.
Schlussfolgerungen: Unter
Berücksichtigung der formulierten klinischen und dopplersonographischen
Kriterien kann eine Risikogruppe mit hämodynamisch bedeutsamem Ductus
arteriosus charakterisiert werden.
Abstract
Background: The aim of the study was the
description and review of a diagnostic management for treatment of patent
ductus arteriosus in preterm neonates. Indomethacin, widely used to effect
nonoperative closure of patent ductus arteriosus, has been implicated in
vasoactive side effects and requires an accurate diagnosis.
Patients and Methods: Firstly, the
hemodynamic significance of the ductus arteriosus was assessed by clinical
signs, such as tachycardia, disturbed microcirculation and a high difference of
central and peripheral temperature. The patent ductus arteriosus was confirmed
by echocardiography. The left ventricular systolic time intervals and the
cerebral perfusion were obtained by pulsed doppler recordings.
48 preterm infants below 1500 g were investigated
within the first 12 hours of life and during the first week.
Results: In 32 preterm neonates
(67 %) a patent ductus arteriosus without hemodynamic
significance and in 9 neonates a patent ductus arteriosus with hemodynamic
changes was detected. In 9 neonates there were no signs of patent ductus
arteriosus.
Neonates with typical clinical signs of patent ductus arteriosus
exhibited significantly diminished preejection time, prolonged ejection time
and a decreased quotient of preejection and ejection time. We found
pathologically changed parameters of anterior cerebral artery in neonates with
clinical signs of patent ductus arteriosus.
To judge the efficiency of the diagnostic management the groups of
neonates were compared concerning the evidence of complications.
Neonates with ductus arteriosus but without therapy did not reveal
more pulmonary problems as well as intracerebral hemorrhages, renal or
intestinal disturbances than the group of neonates with treated ductus
arteriosus.
Conclusions: Summarizing, we suggest that the
described criteria are to be taken into account before treatment of ductus
arteriosus in preterm neonates. In this way a wide clinical and
echocardiographical investigation will be performed in risk neonates and a
useless therapy can be avoided.
Schlüsselwörter
Persistierender Ductus arteriosus - Frühgeborenes - linksventrikuläre systolische Zeitintervalle
Key words
Patent ductus arteriosus - preterm neonates - left ventricular systolic time intervals