Zusammenfassung
In der vorliegenden Studie wurde die Praktikabilität eines neuen, für das Routine-Labor konzipierten immunometrischen Schnelltests zur intraoperativen Parathormonbestimmung untersucht. Die vorliegenden Daten beziehen sich auf 70 Patienten, die zwischen 6/1999 und 6/2001 aufgrund eines biochemisch gesicherten pHPT operativ behandelt wurden. Diesem lagen 61 Adenome, 8 Hyperplasien sowie ein Doppeladenom zugrunde. Die intraoperativen iPTH-Messungen im Serum erfolgten zu Beginn der Operation, nach Präparation der vergrößerten Nebenschilddrüse bei noch erhaltenem Gefäßstiel, sowie 5, 10 und 15 Minuten nach Entfernung der Nebenschilddrüse. Als Kriterium für den Erfolg der Operation wurde ein Abfall des iPTH um mehr als 50 % vom Ausgangswert innerhalb der ersten 5 min, sowie um mehr als 60 % innerhalb der ersten 15 min erachtet. Bei solitären Adenomen kam es bereits 5 min nach Parathyreoidektomie zu einem durchschnittlichen Abfall des iPTH um 63 % (+/- 13 %) vom Ausgangswert und nach 15 Minuten um 76 % (+/- 10 %). Bei Vorliegen einer Hyperplasie blieb dieser sofort eintretende steile Abfall aus, der Rückgang der Parathormon-Spiegel war zögerlich und erreichte erst nach subtotaler Parathyreoidektomie Normalwerte. In dem vorliegenden Patientengut wurden zwei falsch-negative sowie ein falsch-positiver Befund beobachtet. Als prognostische Indizies für ein solitäres Adenom ergeben sich damit eine Sensitivität von 97 % und eine Spezifität von 89 % für den 15 Minuten-Wert. Die Ergebnisse zeigen, dass durch das intraoperative iPTH- Monitoring mit großer Sicherheit zwischen einem Adenom und einer Hyperplasie unterschieden werden kann. Dies ermöglicht die Durchführung minimalinvasiver Eingriffe bei Vorliegen eines solitären Adenoms, oder bei schwierigen Rezidiveingriffen, die Region des überproduzierenden Nebenschilddrüsengewebes durch selektives Venenblut-Sampling näher einzugrenzen. Aus diesen Gründen stellt die intraoperative iPTH-Messung eine Bereicherung der Chirurgie des pHPT dar.
Abstract
The aim of the present study was to evaluate a new immunometric assay for intraoperative parathyroid hormone monitoring. The test was applied in 70 patients who underwent surgery for primary hyperthyroidism (pHPT) between 6/1999 and 6/2001. Among these patients, 61 showed a solitary adenoma, eight a hyperplasia and one a double adenoma. Intraoperative iPTH samples were taken at the beginning of the operation and 5, 10 and 15 min after removal of the parathyroid gland. Criterion for a successful operation were a decrease of iPTH levels of more than 50 % within 5 min and of more than 60 % within 15 min after parathyroidectomy. Following the removal of a solitary adenoma, iPTH levels decreased by 63 % (+/- 13 %) after 5 min and by 76 % (+/- 10 %) after 15 min respectively. In case of hyperplasia, a significant decrease of iPTH levels was not observed until a subtotal parathyroidectomy had been carried out. In the present study there were 2 false negative and one false positive results corresponding with a sensitivity of 97 % and a specificity of 89 % for prediction of a solitary adenoma. In our opinion, intraoperative iPTH monitoring using this new assay allows the safe distinction between adenoma and multiglandular disease. It represents a valuable adjunct to surgical skill as it permits minimally invasive operations for solitary adenomas, and in case of recurrent surgery helps to detect the region of interest by selective venous sampling for parathyroid hormone.
Schlüsselwörter
Parathormon-Schnelltest - Primärer Hyperparathyreoidismus - IPTH - Intraoperatives Parathormon-Monitoring
Key words
Parathyroid hormone quick assay - Primary hyperparathyroidism - IPTH - Intraoperative parathyroid hormone monitoring
Literatur
