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DOI: 10.1055/s-2002-32348
Ist die lebenslange Marcumarisierung einer jungen Frau mit rezidivierenden thromboembolischen Ereignissen erforderlich?
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
20. Juni 2002 (online)
Frage: Eine 29-jährige, bei mir neu in der Praxis vorgestellte Patientin hat folgende Vorgeschichte: 1994 spontan aufgetretene Phlebothrombose der unteren Extremität, seinerseits auf eine Kombination von Nikotin und Ovulationshemmer zurückgeführt. Anschließend 6-monatige Marcumarisierung.
1996 und 1998 jeweils stationäre Aufnahme wegen Hypästhesie links. Nachweis einer frischen Ischämie im Posteriorstromgebiet rechts, bzw. Nachweis eines embolischen Infarktes im Gyrus präzentralis links.
Mehrfache angiologische Diagnostik einschließlich TCD, MRT des Schädels, Liquordiagnostik unauffällig. Mehrfache TEE ohne pathologischen Befund. Phlebographisch kein Nachweis erneuter Thrombosen. Rezidivierende Bestimmungen von Vaskulitisparametern, Protein S, Protein C, APC-Resistenz, Cardiolipin-Antikörper negativ. Entlassung der Patientin mit der Empfehlung einer lebenslänglichen Marcumarisierung. Die Patientin ist aktive Sportlerin (Hallenhandball), eine Dauermarcumarisierung würde eine erhebliche Einschränkung ihrer Lebensqualität bedeuten. Ist aufgrund der vorliegenden Befunde evtl. eine Behandlung mit ASS, z. B. 300 mg täglich, diskutabel?
Autorin
Prof. Dr. Ingrid Pabinger
Klinische Abteilung für Hämatologie
und Hämostaseologie, Universitätsklinik
für Innere Medizin I
Währinger Gürtel
18-20
A-1090 Wien