Gesundheitswesen 2002; 64(7): 424-430
DOI: 10.1055/s-2002-32809
Originalarbeit
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Die Begutachtung nach dem Bundessozialhilfegesetz (BSHG) und Kinder- und Jugendhilfegesetz (KJHG) durch Gesundheitsämter - Ergebnisse einer Umfrage

Expertising According to the Federal German Social Welfare Legislation and Child and Adolescent Welfare Laws by Public Health Offices - Results of an InquiryF. Raithel1 , T. Hilbert2 , K. Walter3 , Fachausschuss Amtsärztlicher Dienst/Gutachtenwesen des Bundesverbandes der Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes
  • 1Gesundheitsamt Lüneburg
  • 2Gesundheitsamt Bremen
  • 3Gesundheitsamt Ostalbkreis, Aalen
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
15. Juli 2002 (online)

Zusammenfassung

Von Ende 2000 bis Anfang 2001 führte der Fachausschuss Amtsärztlicher Dienst/Gutachtenwesen des Bundesverbandes der Ärzte im ÖGD eine Befragung aller Gesundheitsämter zur Praxis der Begutachtung nach dem BSHG durch. Die Beteiligungsquote lag bei über 50 %; allein durch die beteiligten 232 Gesundheitsämter wurden 1999 164 000 Gutachten nach dem BSHG erstattet. Die Auswertung der auf Länderebene aggregierten quantitativen und qualitativen Daten zeigt erhebliche Unterschiede in der Verteilung der Gutachtenfelder, die nicht nur auf Unterschiede in der Bevölkerungsstruktur zurückgeführt werden können. Es gibt deutliche Hinweise auf Verfahrensmängel in der Beauftragung und auf regionale Unterschiede in der Abwicklung der Gutachten. Daraus lassen sich Konsequenzen und Empfehlungen für Gesundheitsämter und Auftrag gebende Sozialämter ableiten mit den Zielen besserer Standardisierung und Qualitätsverbesserung und letztendlich der Gleichbehandlung.

Abstract

Between December 2000 and February 2001 a survey among public health offices was conducted on the practice of expert reports on recipients of income support. More than 50 % (232) of the German public health offices participated; they carried out 164.000 of these reports in 1999. The analysis of the data shows considerable differences between the states (Bundesländer) concerning reasons and practice of expert reports which cannot be explained by a different social structure of population but indicate that quality of orders from Social Services and the work process in Public Health Offices may be inadequate. The findings result in recommendations for social services and public health offices to develop standards and improve quality, which can help to achieve greater equality.

Literatur

  • 1 Bundessozialhilfegesetz in der Fassung der Bekanntmachung vom 23. März 1994 (BGBl. I: 646, 2975), zuletzt geändert durch Artikel 5 des Gesetzes zur Ergänzung der Leistungen bei häuslicher Pflege von Pflegebedürftigen mit erheblichem allgemeinem Betreuungsbedarf (Pflegeleistungs-Ergänzungsgesetz - PflEG) vom 14. Dezember 2001 (BGBl. I: 3728). 
  • 2 Lebenslagen in Deutschland. Der erste Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung. Bericht und Materialband (Daten und Fakten) Berlin 2001; (Bundestagsdrucksache Nr. 14/5990: 74 ff.)
  • 3 Statistische Ämter des Bundes und der Länder, 1999/2000.  Internetseiten aller Stat. Landesämter (z.B. über: www.destatis.de/allg/d/link/link981.htm)

Dr. Thomas Hilbert

Gesundheitsamt Bremen

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