Rofo 2002; 174(8): 1041-1043
DOI: 10.1055/s-2002-32925
Der interessante Fall
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Elastofibroma dorsi -
eine radiologische Blickdiagnose?

C. Eikermann, A. Harzheim, J.-P. Hedde
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Publication Date:
25 July 2002 (online)

Das Elastofibroma dorsi wurde erstmalig 1959 von den skandinavischen Pathologen Järvi und Saxen beschrieben. Es handelt sich um einen degenerativen, gutartigen Weichteiltumor, der bevorzugt bei Frauen zwischen 50 und 80 Jahren gefunden wird. Zugrunde liegt dieser langsam wachsenden pseudoneoplastischen Elastose eine bisher noch unbekannte metabolische Störung der Bindegewebsfibroblasten, die sich in Myofibroblasten umwandeln und deren Funktion übernehmen, wobei sie elastisches Material im Überschuss produzieren. Makroskopisch imponiert das Elastofibrom als ca. 5 - 10 cm großer, nicht abgekapselter semisolider Knoten. Man findet ihn bevorzugt sub- und infraskapulär. Ursache der Tumorentstehung scheint eine erhöhte und längerfristige mechanische Reibung zwischen Scapula und Thoraxwand zu sein.

Auf der Thorax-Übersichtsaufnahme kann das Elastofibrom als Verschattung imponieren, die Diagnosestellung erfolgt durch die MRT oder CT. Mit wachsender Verbreitung und erweiterten Indikationsstellungen der Schnittbildverfahren wird die Diagnose des Elastofibroms zukünftig häufiger gestellt werden. Daher ist es wichtig, die typischen morphologischen Charakteristika dieser Entität zu kennen.