Aktuelle Dermatologie 2002; 28(7): 234-236
DOI: 10.1055/s-2002-33495
Kasuistik
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Lues maligna ohne Immunsuppression

Lues maligna Without ImmunosuppressionL.  Tappeiner1 , Martina  Moderer1 , A.  Wollenberg1 , H.  Wolff1
  • 1Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie der Ludwig-Maximilians-Universität München
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Publikationsdatum:
22. August 2002 (online)

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Zusammenfassung

Die Lues maligna ist heute eine Erkrankung, die vor allem im Rahmen einer Immunsuppression wieder gehäuft auftritt. Wir berichten über einen 39-jährigen Patienten, bei dem sich innerhalb von einigen Tagen noduloulzerative Hautveränderungen an Stamm, Extremitäten, Gesicht, Hand- und Fußsohlen entwickelten. Es bestanden Fieber, generalisierte Lymphknotenschwellung und Arthralgien. Im Labor zeigten sich bei Aufnahme Entzündungszeichen und eine positive Luesserologie mit hohen Titern in den TPPA- und VDRL-Tests. Die Dunkelfelduntersuchung von Sekret aus den Hautveränderungen fiel wiederholt negativ aus. Die Therapie erfolgte mit Clemizol-Penizillin 1 Mio. I.E. intramuskulär über 14 Tage. Diese seltene Form der sekundären Syphilis ist gekennzeichnet durch multiple noduloulzerative Hautveränderungen. Sie wird oft von Allgemeinsymptomen begleitet. Lues maligna wird meist mit Immunsuppression oder konsumierenden Erkrankungen in Verbindung gebracht. Bei unserem Patienten bestand jedoch keine Grunderkrankung und es ergab sich ein normaler Heilungsverlauf.

Abstract

Lues maligna is a disease that occurs preferentially under immunosuppression. We report on a 39-year-old male patient who developed noduloulcerative skin lesions on trunk, extremities, face, palms and soles. Swollen lymph nodes, fever and arthralgias were also present. Blood tests showed high TPPA- and VDRL-titres. Dark field microscopy of materials from different lesions were repeatedly negative. Therapy consisted of intramuscular clemizol-penicillin (1 mio. I.U. per day) over fourteen days. This rare form of secondary syphilis is characterized by multiple noduloulcerative skin lesions which are often accompanied by general symptoms. Lues maligna is mainly associated with consuming diseases or immunosuppression. However, as in our patient, some cases without underlying diseases have been reported in the past.

Literatur

Prof. Dr. med. H. Wolff

Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie der Ludwig-Maximilians-Universität München

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