Zentralbl Gynakol 2002; 124(5): 258-261
DOI: 10.1055/s-2002-34099
Übersichten

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Prävention und Lebensführung in Gynäkologie und Geburtshilfe: Ein Überblick

Prevention and Lifestyle in Gynaecology and Obstetrics: A ReviewA. E. Schindler
  • Institut für Medizinische Forschung und Fortbildung, Essen
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
16. September 2002 (online)

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Einleitung

Bereits vor 16 Jahren war der Versuch unternommen worden, eine Bestandsaufnahme über Prävention in Gynäkologie und Geburtshilfe zu erstellen [30]. Zu dieser Zeit war festgestellt worden, dass 90 % aller Ausgaben im Gesundheitswesen in die kurative Medizin fließen. Diese ist eine Wiederherstellungsmedizin, aber nicht eine Medizin, die die Gesundheit fördert und bewahrt. H. Husslein [17] führte 1985 aus: „Immer mehr Geld fließt in die kurative Medizin, aber immer mehr Menschen sterben an selbstverschuldeten Krankheiten, auf die die kurative Medizin wenig Einfluss hat. Gesundheit ist nur um den Preis einer Änderung des Lebensstils zu haben. Auch der beste Arzt ist machtlos gegen das Fehlverhalten des Einzelnen und gegen die pathologischen Umwelteinflüsse, die dem Menschen seine Anpassungsfähigkeit rauben.”

In der Zwischenzeit hat sich ergeben, dass im Gesundheitswesen die finanziellen Ressourcen vollständig ausgeschöpft sind und nun auf vielen Ebenen versucht wird, diese finanzielle Misere einzudämmen, indem in verschiedenen Bereichen neue Wege gesucht werden. So stellte Schüller 1998 [35] fest, dass Prävention eine der wichtigsten Stützen einer erfolgreichen gesundheitlichen Versorgung der Bevölkerung darstellt. In Deutschland bleibt auf diesem Gebiet für alle Beteiligten im Gesundheitswesen noch viel zu tun. Hierzu gehört auch die Ansicht der Präsidentin des „American College of Obstetricians and Gynecologists” 1998, dass der Frauenarzt als Arzt der Frau sich auch um allgemeine Probleme kümmern soll. Dabei hat er sein besonderes Augenmerk auf Prävention und Früherkennung, sowie Lebensqualität zu richten [36]. Blumenthal meinte kürzlich, dass die Top-Priorität des 21. Jahrhunderts die Prävention von Erkrankungen sein muss [2]. Treffend wird die Problematik durch einen Satz von Thomas Adam wiedergegeben: „Prävention ist so viel besser als heilen, denn es erspart die Mühsal krank zu sein.”

Deshalb soll nach einem Zeitraum von 16 Jahren nach der ersten umfangreichen Darstellung, die Möglichkeiten der Prävention und Lebensführung in Gynäkologie und Geburtshilfe aufgezeigt werden [30].

Literatur

Prof. Dr. A. E. Schindler

Universitätsklinikum

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45147 Essen

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