PiD - Psychotherapie im Dialog 2002; 3(3): 277-283
DOI: 10.1055/s-2002-34549
Aus der Praxis
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Kooperationsgespräche „im Chaos der psychotischen Kommunikation”[1]

Thomas  Keller
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Publication Date:
09 October 2002 (online)

„Kommunikation: die soziale Matrix der Psychiatrie”
Jürgen Ruesch und Gregory Bateson (1951!)

1 Diesen Artikel widme ich meinem langjährigen Freund Klaus G. Deissler im Dank für seine Beiträge zur Weiterentwicklung unserer Arbeitsmöglichkeiten.

Literatur

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1 Diesen Artikel widme ich meinem langjährigen Freund Klaus G. Deissler im Dank für seine Beiträge zur Weiterentwicklung unserer Arbeitsmöglichkeiten.

2 Bei ,ernsthaft gestört’ fand sich ein etwa doppeltes Risiko gegenüber ,gestört’.

3 Sie würde unsere Perspektive auf somatische Behandlungsansätze beschränken und die Betroffenen zu Objekten unserer Handlungen machen. Der Begriff „Heilung” kann hier nicht eingehender problematisiert werden.

4 Es lässt sich modifizieren, wenn es keine Angehörigen gibt oder der Patient keinen Kontakt mit diesen wünscht.

5 nämlich jene Kooperation, welche die Not wenden kann

6 beispielsweise im Feld von Organisationsberatung (Deissler, Keller u. Schug, 1998)

7 Hier landen alle Menschen eines definierten Einzugsgebietes, mit denen man andernorts nicht umgehen konnte.

8 Das Gespräch wurde von Klaus G. Deissler geführt.

9 Aus ihrem Kreis ist die Initiative hervorgegangen, welche die Beteiligten in einer Gesprächsrunde zusammengebracht hat.

10 Eine vorläufige Auswertung (n = 35) mit einer Vergleichsgruppe (n = 21) aus einer psychiatrischen Universitätsklinik mit psychotherapeutisch-familientherapeutischer Orientierung, aber ohne ambulante Krisenteams (Seikkula u. Mitarb., unveröffentlicht), erbrachte folgende Zwei-Jahres-Katamnesen (Vergleichsgruppe in Klammern): 46 % (0 %) der Patienten waren rein ambulant behandelt worden, 28 % (67 %) länger als 30 Tage stationär; 26 % (86 %) hatten Neuroleptika erhalten, 14 % (67 %) kontinuierlich. 68 % (38 %) waren symptomfrei, bei 12 % (34 %) bestand noch mittlere bis ernste Symptomatik.

Adresse des Autors:

Thomas Keller

Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie sowie für Psychotherapeutische Medizin
Chefarzt an den Rheinischen Kliniken Langenfeld

Kölner Straße 82

40764 Langenfeld