Zusammenfassung
Ziel: Die Arbeit beschreibt das Ausmaß starker Inanspruchnahme stationär-psychiatrischer Behandlung und identifiziert Prädiktoren für die überproportionale Nutzung durch heavy user. Methode: Anhand von Krankenkassendaten wurden 969 Patienten untersucht, die in der Stadt Leipzig stationär-psychiatrisch behandelt wurden. Ergebnis: 16,7 % der Patienten hatten drei oder mehr stationäre Aufnahmen und wurden als heavy user klassifiziert. Sie verursachten 36,4 % der stationären Kosten. Patienten mit der Hauptdiagnose Schizophrenie oder der Nebendiagnose Persönlichkeitsstörung haben eine höhere Wahrscheinlichkeit, heavy user zu sein. Zudem beeinflussen die Behandlungseinrichtung und die Entlassungsart die Inanspruchnahme stationärer Versorgung. Schlussfolgerung: Künftige Studien müssen in einem qualitativen Ansatz klären, aus welchen Gründen heavy user stationäre Behandlung in Anspruch nehmen und welche Versorgungsalternativen für diese Patienten denkbar wären.
Abstract
Objective: This paper describes the extent of heavy use of inpatient psychiatric services. It reveals predictors of heavy use. Methods: 969 users of inpatient psychiatric services in the city of Leipzig were identified based on health insurance data. Results: 16,7 % of the patients had at least 3 admissions and were classified as heavy users. They accounted for 36,4 % of the total inpatient cost. Patients suffering from schizophrenia or a comorbidity with personality disorders had a higher risk to be a heavy user. The kind of facility and the way of discharge were also predictors for heavy use. Conclusions: Further qualitative analyses should identify reasons for heavy users to utilize inpatient services and find out other opportunities of care for these patients.
Literatur
Probleme bei der Identifikation von Patienten mit überdurchschnittlicher Beanspruchung stationärer Akutbehandlung. In: Peter K Fortschritte in Psychiatrie und Psychotherapie. Interdisziplinäre und integrative Aspekte. Wien; Springer im Druck
