„Rabies odontologica” Eine Textanalyse zahnärztlich-kollegialer Kommunikation unter juristischen Aspekten

Zusammenfassung

Die vorliegende Arbeit untersucht die juristisch-formale und materiell-inhaltliche Entwicklung von Gegendarstellungen, Ein- und Widersprüchen, wie sie seitens der Patienten und der behandelnden (Zahn-)Ärzte im Kontext von ca. 15 000 amts- und vertrauenszahnärztlichen Gutachten des Zahnärztlichen Dienstes der Stadt Wuppertal aus den Jahren 1990 bis 2001 geltend gemacht wurden. Die Untersuchung weist nach, dass eine erhebliche und vor allem zunehmende Diskrepanz zwischen den qua Gesetzesvorbehalt neutralen und objektivierbaren Gutachten und der Diktion der Widersprüche vor allem seitens der zahnärztlichen Kollegen zu beklagen ist. Die Autoren schlagen ein juristisches Instrumentarium zur Textanalyse vor und diskutieren mögliche, auch nicht-medizinische Ursachen für den dokumentierten Stilverfall in Sonderheit zahnärztlich-kollegialer Auseinandersetzungen.

Abstract

The present study examines developments in the language used in protests, appeals and objections as lodged by patients and by attending dentists in regard to formal legal aspects and contents. The study is based on about 15,000 expert reports prepared by the Dental Services Department of the City of Wuppertal during the period from 1990 to 2001. The investigation reveals a considerable and growing discrepancy between the neutral and objective language qua legal proviso of the expert reports and the diction used in the objections, above all on the part of dentists. The authors propose a set of instruments to be used for legal analysis of texts and discuss possible reasons, including non-medical reasons, for the documented deplorable drop in standard of controversies among dentists in particular.

Gutachten - Kommunikation - Öffentlicher Gesundheitsdienst - Textanalyse - Zahnärztlicher Dienst

Expert opinion - communications - public health service - text analysis - dental services

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1 Für seinen juristischen Beistand sei Herrn Richter Jochen Gronski, stellv. Direktor des Amtsgerichtes Herne, herzlich gedankt. Eventuelle Fehler der Untersuchung gehen selbstverständlich gleichwohl ausschließlich zulasten der Autoren.