Handchir Mikrochir Plast Chir 2002; 34(4): 214-215
DOI: 10.1055/s-2002-36295
Vorwort

Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Themenheft „Perforans-Lappenplastiken“

R. Giunta
  • Abteilung für Plastische und Wiederherstellungschirurgie (Vorstand: Univ.-Prof. Dr. med. E. Biemer), Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
19. Dezember 2002 (online)

Die neue Operationstechnik der Perforans-Lappenplastik wurde ursprünglich als Weiterentwicklung der muskulokutanen Lappenplastiken mit dem Ziel der Reduzierung des Hebedefektes von Koshima und Mitarb. (1992[5], 1993[4]) beschrieben. Der eigentliche Durchbruch dieser Technik und ihre weltweite Verbreitung gelangen allerdings erst durch die großen Fallzahlen, die in der Rekonstruktion der weiblichen Brust mit der A. epigastrica inferior-Perforans-Lappenplastik (DIEP Flap) erzielt wurden (Allen und Mitarb. 1995[1], Feller und Galla 1998[3], Blondeel 1999[2]).

In der jetzigen „zweiten Phase“ der Entwicklung werden neben der Verfeinerung der bekannten Perforans-Lappenplastiken auch andere Anwendungsmöglichkeiten für die neue Operationstechnik gesucht. Das vorliegende Heft soll daher einen Überblick über den aktuellen Stand der Perforans-Lappenplastiken geben. Sein Schwerpunkt liegt dabei auf den neuesten Trends und Techniken in allen Körperregionen.

Besonders erfreulich ist, dass Herr Prof. Koshima, der als eigentlicher Begründer und Vordenker der Technik der Perforans-Lappenplastiken anzusehen ist, bereit war, einen Übersichtsartikel zu den Perforans-Lappenplastiken der unteren Extremität beizutragen.

Herr Prof. Wei vom Chang Gung Memorial Hospital in Taipei, Taiwan, sagte beim ersten gemeinsamen Treffen der World Society for Reconstructive Microsurgery (WSRM) im November 2001 einen Übersichtsartikel über die Antero-Laterale-Oberschenkel-Perforans-Lappenplastik zu. Herr Prof. Wei und sein Team besitzen eine außergewöhnlich große Erfahrung mit dieser Technik, die in Europa bisher noch keine größere Verbreitung gefunden hat.

Den dritten englischsprachigen Übersichtsbeitrag gestaltete Bob Allen, der sich vor allem um die Verbreitung und Etablierung der Brustrekonstruktion mit Perforans-Lappenplastiken verdient gemacht hat, mit einem historischen Überblick aus seiner Sicht.

Die weiteren Beiträge des nunmehr vorliegenden Themenheftes wurden von Arbeitsgruppen aus dem deutschsprachigen Raum auf Einladung verfasst.

Zuletzt konnte erfreulicherweise Herr Prof. Biemer für einen Kommentar der neuen Technik der Perforans-Lappenplastik aus seiner langjährigen Erfahrung als Pionier der Mikrochirurgie gewonnen werden.

Durch die nationalen und internationalen Beiträge ist so ein Themenheft entstanden, das dem deutschsprachigen Raum einen aktuellen Überblick über die Technik der Perforans-Lappenplastiken in verschiedenen Körperregionen geben und dem interessierten Leser als Stimulus zur Weiterentwicklung der eigenen Operationstechnik dienen soll.

Gedankt sei allen Autoren und Koautoren für ihre spontan zugesagten Beiträge, die Disziplin bei der Einhaltung der Zeitpläne und für ihre Unterstützung bei der Erstellung dieses Themenheftes. Ein Dank gilt Dr. Andreas Geisweis für seine Mitarbeit bei diesem Projekt.

Es ist eine besondere Freude, das vorliegende erste Themenheft der Zeitschrift „Handchirurgie, Mikrochirurgie, Plastische Chirurgie“ vorstellen zu können, welches dank des Engagements aller Beteiligten innerhalb nur eines Jahres zusammengestellt werden konnte.

Riccardo Giunta

Literatur

Dr. med. Riccardo E. Giunta

Abteilung für Plastische und Wiederherstellungschirurgie
Klinikum rechts der Isar
Technische Universität München

Ismaninger Straße 22

81675 München

eMail: R. Giunta@t-online.de