Handchir Mikrochir Plast Chir 2002; 34(5): 334
DOI: 10.1055/s-2002-36308
Schlusswort

Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Schlusswort zum Kommentar von P. Brüser zur Arbeit von R. Merk und J. Rudigier

Handchir Mikrochir Plast Chir 2002; 34: 182 - 186Author's Remark to the Commentary of P. Brüser to the Article of R. Merk and J. RudigierJ. Rudigier
  • Klinik für Unfall- und Handchirurgie, Klinikum Offenburg
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Publication Date:
19 December 2002 (online)

Der Hinweis, dass hier additive Effekte durch Exophytenabtragungen, Synovialektomien und Denervationen vorliegen können, ist richtig und eine durchaus bedenkenswerte Ergänzung zu unserer Arbeit. Dies gilt insbesondere für die Kombination Exophytenabtragung und Denervierung; Synovialektomien kamen nur in weniger als 20 % der Fälle vor, da es sich bei unserem Krankengut nicht um Patienten mit chronischer Polyarthritis handelte.

Die Exophytenabtragung erfolgte bei den Mittel- und Endgelenken in fast allen Fällen, diente aber in erster Linie dem Ziel der besseren Gelenkbeweglichkeit. Dass hierdurch lokal begrenzt auch schmerzreduzierende Effekte erreicht werden, steht außer Diskussion. Dennoch reicht diese Maßnahme nach unseren früheren Erfahrungen in aller Regel nicht aus, um allein hierdurch eine zufriedenstellende Schmerzsituation für einige Zeit zu erreichen. Daher sollte man nach unserer Meinung diese Maßnahmen, wenn möglich, immer mit denervierenden Maßnahmen kombinieren. An den Fingergrundgelenken, bei denen wir ebenfalls eine hervorragende und dauerhafte Schmerzfreiheit erreichten, wurden hingegen kaum Exophyten abgetragen, sondern überwiegend verdickte Gelenkkapselanteile mit Synovia mitreseziert. Auch hier haben wir die Erfahrung, dass die Maßnahme einer Synovialektomie allein nicht ausreicht, um eine Schmerzfreiheit über mehr als ein bis zwei Jahre zu erzielen.

Eine Studie, in der man nur das eine oder das andere durchführt, wäre nach unserem Dafürhalten sehr problematisch und den betroffenen Patienten kaum zumutbar, zum einen aufgrund der unterschiedlichen Gelenksituationen, zum anderen aus ethischen Gründen. Auch beeinträchtigt der Hinweis von Herrn Brüser auf einen möglichen Kombinationseffekt nicht die Kernaussage der Arbeit, dass es sich bei der Denervierung im Fingerbereich um eine gute, kostengünstige und erfolgreiche Alternative zur sofortigen Implantation einer Endoprothese oder zur Durchführung einer Arthrodese handelt.

Prof. Dr. med. J. Rudigier

Klinik für Unfall- und Handchirurgie
Klinikum Offenburg

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