Gesundheitswesen 2002; 64: 59-68
DOI: 10.1055/s-2002-39007
Kinder- und Jugendgesundheitssurvey
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Migrantenspezifische Teilnahmebarrieren und Zugangsmöglichkeiten im Kinder- und Jugendgesundheitssurvey

Migrant-Specific Respondent Hurdles and Access Opportunities in the National Health Interview and Examination Survey for Children and AdolescentsL. Schenk1
  • 1Robert Koch-Institut, Berlin
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Publication Date:
15 May 2003 (online)

Zusammenfassung

Der Kinder- und Jugendgesundheitssurvey hat sich zum Ziel gesetzt, erstmals aussagefähige Daten auch über die gesundheitliche Situation von Kindern und Jugendlichen aus Migrantenfamilien bereitzustellen. Um Migranten angemessen, entsprechend ihres Anteils in der Bevölkerung einzubinden, müssen Besonderheiten im Teilnahmeverhalten berücksichtigt werden. Analysen zum Teilnahmeverhalten von Migranten beschränkten sich bislang auf Untersuchungen, die mit der Erhebungsmethode „mündliches Interview” realisiert wurden. Mit dem Pretest des Kinder- und Jugendgesundheitssurveys können erstmals Ergebnisse zur Teilnahmebereitschaft von Migranten an Gesundheitsstudien mit medizinischem Erhebungsteil vorgestellt werden. Im Vergleich zu „reinen” Befragungen kommen zusätzliche kulturspezifische und migrationsbedingte Teilnahmebarrieren wie auch -motive zum Tragen, die in der Gestaltung des Untersuchungsablaufs und des Zugangs zu Migranten berücksichtigt werden müssen.

Abstract

The objective of the National Health Survey for Children and Adolescents has been to produce the first sets of representative data on health indicators including those of children and adolescents from migrant families. To ensure an adequate involvement of migrants corresponding to their percentage in the demographic profile, account must be taken of particular features in respondent behaviour. Up to now analyses of the respondent behaviour of migrants have been limited to surveys based on the ‘oral interview’ format. The pilot study format employed by the National Health Survey for Children and Adolescents for the first time produces findings relative to the willingness of migrants to participate in health surveys containing medical survey components. In comparison to „pure” questionnaire-based surveys, the pilot study reveals the role played by additional hurdles to, and motives for, participation which are partly cultural in origin and partly related to the specific condition of being a migrant. Such factors must also be taken into account in designing the course of the survey and in considering questions of migrant accessibility.

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Liane Schenk

Robert Koch-Institut

Seestraße 10

13353 Berlin