Radiologie up2date 2003; 3(1): 1
DOI: 10.1055/s-2003-37873
Editorial
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Fortbildung - auch für unsere MTARs?!

Klaus  Sartor
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Publication Date:
13 March 2003 (online)

Die Geschichte der Ausbildung von der Röntgenschwester( 1896 bis zur Medizinisch-Technischen Assistentin Radiologie (MTAR) heute lehrt, dass eine zeitlich übermäßig limitierte Ausbildung stets zu Kompetenzdefizit und damit letztendlich Qualitätsverlust in der Strahlenmedizin geführt hat. Daher wurden die Ausbildungsgänge immer wieder neu gestaltet und die entsprechenden Regelungen strenger gefasst. Bis heute gibt es allerdings europaweit keine einheitliche Definition der Berufsbezeichnung und die Ausbildungsinhalte variieren von Land zu Land.

In den vergangenen Jahren hat sich das Berufsbild der MTAR aufgrund des hohen Technisierungsgrades in der Radiologie stark verändert. Die Aufgaben werden - nicht zuletzt aufgrund der Reformen im Gesundheitswesen - immer differenzierter und anspruchsvoller. Neue gerätetechnische Entwicklungen und gesetzliche Vorschriften erfordern eine regelmäßige Fortbildung. Gleichzeitig zeichnet sich bei steigender Arbeitsbelastung ein zunehmender Mangel an qualifiziertem Personal ab. Die Anzahl der Bewerberinnen/Bewerber um die Ausbildungsplätze an den MTAR-Schulen in Deutschland ist rückläufig - ein Trend, der auch in den Vereinigten Staaten beobachtet wird [1].

Im Sinne unseres Fachgebietes sind deshalb intensive Anstrengungen erforderlich, die Attraktivität des Berufsbildes MTAR in der Öffentlichkeit deutlich zu machen. Auch mit dieser Zielrichtung wurde im Jahr 2001 die Vereinigung der Medizinisch-Technischen Berufe (VMTB) in der Deutschen Röntgengesellschaft (DRG) gegründet. Neben der Nachwuchswerbung besteht eine wesentliche Aufgabe dieser Vereinigung darin, ein praxisorientiertes Fortbildungskonzept für MTARs zu entwickeln. Ohne qualifizierte Fortbildung lässt sich Qualitätssicherung in der Radiologie kaum realisieren. Ähnlich wie die Akademie für Fort- und Weiterbildung sowie Radiologie up2date Angebote zur Aktualisierung des Wissens für Radiologinnen/Radiologen bieten, müssen entsprechende Möglichkeiten für unser technisches Assistenzpersonal geschaffen werden. Nur Fortbildung auf neuestem Kenntnisstand sichert die Einhaltung der gegebenen Standards und entlastet dabei uns Ärzte. Beispielhaft seien Aspekte des Strahlenschutzes genannt: Kennen sich Ihre Mitarbeiter mit der Dosisüberwachung bei digitalen Aufzeichnungssystemen aus? Wissen Ihre MTARs, dass und wann sie gemäß der novellierten Röntgenverordnung ihre Fachkunde aktualisieren müssen? Die Liste derartiger Fragen ließe sich noch beliebig verlängern.

Das neu strukturierte Fortbildungsprogramm der VMTB im Rahmen des 84. Deutschen Röntgenkongresses vom 28. - 31.05.2003 stellt meines Erachtens ein in zeitlicher und finanzieller Hinsicht außerordentlich pragmatisches Konzept dar, von dem ein wesentlicher Beitrag zur Bewältigung der o.g. Problematik zu erwarten ist. Klinikchefs wie Praxisleiter sollten außerdem berücksichtigen, dass eine Freistellung für Fortbildung nachhaltig die Motivation und letztendlich die Qualität erhöht. Vielleicht motivieren auch Sie Ihre MTARs zur Teilnahme?

Walter Heindel, Münster

Literatur

  • 1 Where Have All the Technologists Gone?. The American College of Radiology. 2001 57(5): 46