Sportverletz Sportschaden 2003; 17(1): 26-31
DOI: 10.1055/s-2003-38590
Originalarbeit
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Die arthroskopische anteriore Schulterstabilisierung durch Kombination von laserassistiertem Kapsel-Shrinkage und Nahttechnik im Vergleich mit anderen Operationsverfahren

Arthroscopic Anterior Shoulder Stabilization Combined with Laser-Assisted Capsular Shrinkage (LACS) Compared to other ProceduresM.  Bohnsack1 , O.  Rühmann1 , C.  Börner1 , S.  Schmolke1 , C.  J.  Wirth1
  • 1Orthopädische Klinik der Medizinischen Hochschule Hannover, Klinik II im Annastift Hannover
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
11. April 2003 (online)

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Einleitung

Die Standardtherapie der posttraumatischen anterioren Schulterinstabilität mit rezidivierenden Luxationen ist die operative Versorgung, da nach Primärluxation hohe Rezidivraten von 25 - 83 % für die konservative Behandlung angegeben werden [3] [19] [33] [35]. In verschiedenen Studien wird auf den Stellenwert der anatomischen Refixierung vor allem der anterioren Anteile des Ligamentum glenohumerale inferius (IGHL) neben der Kapsel-Labrum-Refixierung als Operationsziel hingewiesen [21] [27] [ 28] [40]. Nach Mc Glynn und Caspari [23] führt eine reine Labrumläsion ohne IGHL-Verletzung nicht zu einer ventralen Schulterinstabilität, während aus einer IGHL-Verletzung ohne Labrumläsion eine anteriore Instabilität resultiert. Die offenen Operationsverfahren werden aufgrund der guten Behandlungsergebnisse insgesamt und hierbei insbesondere der mit 2 - 8 % niedrigen Rezidivrate [6] [11] [20] [43] als „Goldstandard” zur Therapie der anterioren Schulterinstabilität angesehen. Für die arthroskopischen Schulterstabilisierungen werden demgegenüber in der Literatur insgesamt höhere Rezidivraten von 4 - 49 % angegeben [5] [10] [13] [25].

Zwischen April 1988 und April 1999 wurde in unserer Klinik bei insgesamt 191 Patienten mit posttraumatisch rezidivierender anteriorer Schulterluxation eine stabilisierende Operation durchgeführt. Obwohl die offenen Methoden nach Bankart [4] und Du Toit/Roux [6] bei bekannt niedrigen Rezidivraten [26] [43] favorisiert wurden, begannen wir 1992 mit arthroskopischen Schulterstabilisierungen in der Technik nach Caspari [5]. Hierbei sollten die bekannten Vorteile der Arthroskopie im Sinne des geringeren Weichteiltraumas, der kürzeren Rehabilitationszeit, der niedrigeren Komplikationsrate und der besseren Gelenkeinsicht [13] [14] auch für die anteriore Schulterstabilisierung genutzt werden. Eine Nachuntersuchung der ersten eigenen arthroskopischen Schulterstabilisierungen ergab eine hohe Reluxationsrate. Wir führten diese auf die gegenüber den offenen Techniken nicht ausreichende ventrale Kapselschrumpfung (durch Narbenbildung oder Kapselshift) bei der Caspari-Technik zurück. Von Juli 1997 bis April 1999 kombinierten wir daraufhin in einer prospektiven Studie unselektiert die arthroskopiosche Kapsel-/Labrumnaht nach Caspari mit einer Schrumpfung der ventralen Gelenkkapsel mittels Laser (LACS). Die Ergebnisse der Studie werden insbesondere bezüglich der Rezidivrate mit denen der anderen Stabilisierungstechniken verglichen.

Literatur

Dr. med. M. Bohnsack

Orthopädische Klinik der Medizinischen Hochschule Hannover, Klinik II im Annastift Hannover

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