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DOI: 10.1055/s-2003-39326
Editorial
EditorialPublication History
Publication Date:
28 May 2003 (online)
Über einen Zeitraum von fast 12 Jahren hat Herr Professor W. F. Caspary im Auftrag der DGVS die Zeitschrift für Gastroenterologie herausgegeben. Alle Mitglieder der DGVS sind ihm und seinem Frankfurter Team - den Professoren B. Lembcke, S. Zeuzem und J. Stein sowie Frau Sibylle Mann als Redaktionssekretärin - für dieses langjährige und erfolgreiche Engagement zu großem Dank verpflichtet.
Der Wechsel der Herausgeberschaft war begleitet von lebhaften Diskussionen über die zukünftige Ausrichtung der Zeitschrift. Sowohl von den Mitgliedern als auch den Gremien der DGVS und von Mitarbeitern des Thieme-Verlags kamen zahlreiche Vorschläge, wie Attraktivität, Nutzen, Impact und Leserbindung weiter zu steigern sind. Auch wenn die Vorschläge oft konträr waren, so zeigt die rege Teilnahme an der Diskussion das große Interesse der Gastroenterologen an ihrer Fachzeitschrift. Dies allein ist für die neuen Herausgeber schon Anreiz und Motivation genug, sich für den weiteren Erfolg der Zeitschrift für Gastroenterologie zu engagieren.
Im Auftrag des Beirats der DGVS hat eine Kommission über die zukünftige Ausrichtung und Schwerpunktsetzung der Zeitschrift beraten. Der satzungsgemäße Auftrag der Zeitschrift als wissenschaftliches Organ und Fortbildungsorgan der DGVS und ihre bisherige Gliederung sollen erhalten und ausgebaut werden. Die Veröffentlichungen von Originalarbeiten in deutscher und englischer Sprache werden beibehalten. Neu aufgenommen wird eine regelmäßige Rubrik zur zertifizierten Fortbildung mit interaktivem Fragebogen. Die Berichterstattung über aktuelle Themen der Endoskopie und Sonographie und die Informationen über berufs- und gesundheitspolitische Themen werden intensiviert. In einem Mantelteil werden kurze Referate von Medizinjournalisten zu aktuellen Themen publiziert.
Bereits bisher gab es für einzelne Sektionen verantwortliche Editoren. Dieses erfolgreiche System soll beibehalten und deutlich ausgeweitet werden. Dadurch sollen alle Teilbereiche der Gastroenterologie und des Stoffwechsels in der Gestaltung und inhaltlichen Ausrichtung der Zeitschrift optimal repräsentiert sein.
Entscheidend für die zukünftige Akzeptanz und Attraktivität der Zeitschrift wird es sein, die Einreichung der Manuskripte und den gesamten Review-Prozess elektronisch abzuwickeln, um eine schnellstmögliche Bearbeitung der Manuskripte bis zur Veröffentlichung zu erreichen. Die Mitarbeiter des Thieme Verlags unter Leitung von Herrn Dr. H. Kuhlmann sind bemüht, diese Umstellung möglichst bald einzuführen.
Es ist ein Anliegen der Herausgeber, die Leser der Zeitschrift für Gastroenterologie zeitnah über die fachspezifischen, gesundheitspolitischen Herausforderungen sowohl im stationären als auch ambulanten Bereich zu unterrichten.
Ein weiterer inhaltlicher Schwerpunkt soll die Veröffentlichung klinischer Studien sein. In einer eindrucksvollen Publikation wurde kürzlich gezeigt, dass weniger als ein Drittel aller durchgeführten klinischen Studien publiziert wird (J. Pich et al., Lancet 2003; 361: 1015). Auch wenn keine Daten dazu vorliegen, ob dies auch für die Gastroenterologie in deutschsprachigen Ländern zutrifft, werden die Herausgeber sich aktiv für die Publikation aller Arten von klinischen Studien einsetzen.
Fortschritte in Molekularbiologie und Molekulargenetik beeinflussen zunehmend unser Verständnis der Pathophysiologie und unseren Zugang zu Diagnostik und Therapie gastroenterologischer Erkrankungen. Es ist eine essenzielle Aufgabe einer auf Fortbildung orientierten Zeitschrift, diese für die klinische Versorgung zunehmend wichtigeren Erkenntnisse in aktuellen, gut verständlichen Übersichten darzustellen.
Herausgeber und Verlag werden mit Unterstützung durch die DGVS alles tun, um Akzeptanz und Attraktivität der Zeitschrift für Gastroenterologie weiter zu steigern. Alle Bemühungen und Versprechungen der Herausgeber können aber nur zum Erfolg führen, wenn Sie als Leser und potenzielle Autoren uns mit Kommentaren und Anregungen kritisch begleiten.
Prof. Dr. G. Adler
Department of Internal Medicin I, University of Ulm, Germany