Z Gastroenterol 2003; 41(5): 391-394
DOI: 10.1055/s-2003-39422
Originalarbeit
© Karl Demeter Verlag im Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

High Interobserver Variability in Endosonographic Staging of Upper Gastrointestinal Cancers

Hohe Interobserver-Varianz des endoskopischen Ultraschalls im Staging von Karzinomen des oberen VerdauungstraktsA. Meining1 , T. Rösch2 , A. Wolf2 , R. Lorenz2 , H. D. Allescher2 , W. Kauer3 , H. J. Dittler1, 3
  • 1Klinikum der Universität München, Medizinische Klinik - Innenstadt
  • 2II. Medizinische Klinik und Poliklinik, Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München
  • 3Chirurgische Klinik, Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München
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Publication History

Manuscript received: 15.1.2003

Accepted after revision: 12.3.2003

Publication Date:
28 May 2003 (online)

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Zusammenfassung

Es wurde berichtet, dass endoskopische Ultraschalluntersuchungen (EUS) eine hohe Treffsicherheit im Staging von Tumoren des oberen Gastrointestinaltrakts haben. Daten zur untersucherabhängigen Variabilität in Abhängigkeit vom jeweiligen Erfahrungsgrad gibt es jedoch wenige. Es wurde deshalb eine Studie anhand gut dokumentierter Videobänder von EUS-Untersuchungen an 108 Patienten mit resezierten Ösophagus- (n = 55) oder Magenkarzinomen (n = 53) durchgeführt. Die Befundung erfolgte durch 5 erfahrene EUS-Untersucher (2 mit über 100, 3 mit über 300 durchgeführten Untersuchungen), welche alle verblindet gegenüber anamnestischen und klinischen Daten der jeweiligen Patienten waren. Neben der Erfassung der jeweiligen Treffsicherheit war es das Ziel, anhand einer Kappastatistik das Maß der Variabilität der einzelnen Untersucher herauszufinden.

Unter den beschriebenen Bedingungen war die Treffsicherheit der Endosonographie niedriger als unter den üblichen Routinebedingungen. Die mittlere Treffsicherheit im T-Staging war 41,1 % ± 9,4 und 46,9 % ± 5,4 für Karzinome des Magens bzw. des Ösophagus. Für die Ermittlung der N-Kategorie waren die jeweiligen Werte 47,9 % ± 5,1 (Magen) und 67,7 % ± 5,4 (Ösophagus). Kappawerte über 0,4 (entsprechend einer akzeptablen Übereinstimmung unter den 5 Untersuchern) konnten nur für das Staging von nicht invasiven Karzinomen der N0- und T1-Kategorie ermittelt werden. Unterschiede bez. des Erfahrungsgrades der jeweiligen Untersucher wurden nicht festgestellt.

Es kann daher gefolgert werden, dass das verblindete endosonographische Staging auch durch erfahrene Untersucher mit einer niedrigen Treffsicherheit und gleichzeitig mit einer hohen Schwankungsbreite einhergeht.

Abstract

Mostly based on results of experienced examiners, endoscopic ultrasound (EUS) has been reported to be highly accurate for locoregional staging of upper gastrointestinal cancers. However, data on interobserver variability among EUS examiners, depending on their experience levels, is sparse. A study was therefore conducted to analyse well-documented videotapes of EUS examinations of 108 patients with resected cancers of the esophagus (n = 55) or stomach (n = 53) in a strictly blinded fashion by 5 examiners, all of whom were experienced in EUS (more than 300 examinations: n = 3, more than 100 examinations: n = 2). Besides the individual accuracy rates in cancer staging, a kappa-statistic was calculated to check for interobserver variability.

Under the conditions described, the staging accuracy of all investigators was lower than that usually achieved under clinical routine conditions. The mean T staging accuracy was 41.1 % ± 9.4 and 46.9 % ± 5.4 in gastric and esophageal cancers, respectively. For N-staging the respective values were 47.9 % ± 5.1 (stomach) and 67.7 % ± 5.4 (oesophagus). Kappa-values were above 0.4 only in the staging of non-invasive esophagogastric tumours of the N0 and T1-category, corresponding to a fairly good agreement among the five investigators. Differences depending on experience levels could not be consistently found.

Hence, it can be concluded that endosonographic cancer staging performed in a blinded manner results in a low accuracy and high interobserver variability even among experienced examiners.