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DOI: 10.1055/s-2003-39525
Sucht: Internetressourcen für Professionelle und Betroffene
Publication History
Publication Date:
27 May 2003 (online)
Suchterkrankungen - und dabei insbesondere die substanzinduzierten Störungen - sind wohl die Gruppe von psychischen Erkrankungen, der die breiteste interdisziplinäre Aufmerksamkeit zukommt: Politik, Justiz, Gesundheitswesen bemühen sich um die Bekämpfung, sprich die Prävention, Behandlung und Erforschung von Substanzmissbrauch und -abhängigkeit. Von daher verwundert es nicht, dass die Internetangebote zu diesem Thema ebenso facettenreich sind - sowohl die Anbieter, als auch die adressierten Zielgruppen betreffend. Der folgende Beitrag will somit einen Überblick über die Heterogenität der Netzressourcen zu stoffgebundenen Süchten geben. Im Fokus dabei stehen Quellen, die Informationen zu allen möglichen Drogenarten beinhalten. WWW-Seiten, die sich ausschließlich einem bestimmten Stoff widmen (z. B. chemischen [z. B. LSD] oder natürlichen [z. B. psilocybinhaltige Pilze] Halluzinogene; Medikamente [z. B. Amphetamine, Tranquilizer] etc.), werden aus Platzgründen nicht gesondert erwähnt. Bei drei Stoffen wird jedoch eine Ausnahme gemacht und zwar aus folgenden Gründen:
Webressourcen zu Alkoholismus: Dies scheint von daher angemessen, da die Prävalenz alkoholbedingter Störungen deutlich über der Gruppe anderer Substanzstörungen liegt (vgl. das Review bezüglich epidemiologischer Studien zu Störungen von Substanzgebrauch, Perkonigg, Lieb u. Wittchen 1998, Wittchen u. Pernikogg 1996). Das Institut für Therapieforschung schätzt für 2000/2001 den Anteil bundesdeutscher Bürger mit riskantem Alkoholkonsum ( = mehr als 30 g Reinalkohol pro Tag bei Männern, mehr als 20 g Reinalkohol pro Tag bei Frauen) auf 10,4 Millionen 1. Webressourcen zu „modernen” Drogen: In Bezug auf „neue Drogen” sollen solche Internetangebote besonders erwähnt werden, die Informationen zu Ecstasy enthalten. Mit einer Lebenszeitprävalenz von 4 % in der Gruppe der 14- bis 29-Jährigen (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung 2001) ist diese Droge die verbreitetste in der Gruppe der „modernen Stoffe”. Webressourcen zu Cannabis: Weiterhin werden Informationsseiten zu Cannabis genannt, da dies der Stoff in der Gruppe der illegalen Drogen ist, der am häufigsten konsumiert wird (26 % aller bundesdeutschen 12- bis 15-Jährigen haben schon einmal Cannabis probiert oder mehr oder weniger häufig genommen 1).
Zur besseren Übersicht werden die Internetadressen in „Überblicksseiten”, „Prävention”, „Behandlung” und „Selbsthilfe” gegliedert.
Literatur
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1
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Die Drogenaffinität Jugendlicher in der Bundesrepublik Deutschland 2001 [On-line]. Available: http://www.bzga.de/bzga_stat/studien/material/drol_2001.pdf -
2 Demmel R.
Konsum, Missbrauch und Abhängigkeit von psychotropen Substanzen: Internetressourcen für klinische Psychologen. In: Ott R, Eichenberg C Klinische Psychologie im Internet. Potenziale für klinische Praxis, Intervention, Psychotherapie und Forschung. Göttingen; Hogrefe 2003 -
3 Eichenberg C.
In der virtuellen Welt - Selbstdarstellung im Internet. In: Janssen L (Hrsg) Auf der virtuellen Couch - Selbsthilfe, Therapie und Beratung im Internet. Bonn; Psychiatrie-Verlag 1998: 186-199 - 4 Eichenberg C. Psychologische Beratung und Therapie via Internet: Ansätze zur Erforschung der Wirksamkeit. Deutsches Ärzteblatt 2002 41: 28-29 [Supplement: Praxis Computer]
- 5 Eichenberg C. Nutzungsmöglichkeiten des Internet für Psychologen und Psychotherapeuten und ihr Klientel: Überblick und Kontroversen am Beispiel WWW-Informationen zu psychischen Störungen. Psychologie in Österreich 2003 1
- 6 Ott R, Eichenberg C. Das Internet und die Klinische Psychologie: Schnittstellen zwischen einem neuen Medium und einem psychologischen Anwendungsfach. Psychotraumatologie 2002 4
- 7 Perkonigg A, Lieb R, Wittchen H-U. Substance use, abuse and dependence in Germany: A review of selected epidemiological data. European Addiction Research. 1998; 4 1-2 , 8-17
-
8 Wittchen H-U, Perkonigg A.
Epidemiologie psychischer Störungen. In: Ehlers A, Hahlweg K (Hrsg) Grundlagen der Klinischen Psychologie (Band 1). Göttingen; Hogrefe 1996: 69-144
Korrespondenzadresse
Dipl.-Psych. Christiane Eichenberg
Institut für Klinische Psychologie & Psychotherapie
Höhinger Weg 115
50969 Köln