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DOI: 10.1055/s-2003-40697
Karl F. Haug Verlag, in: MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG
Entwicklung einer kombinierten biologischen-immunologischen Krebstherapie
Eine Übersicht zur Bio-Immuntherapie[1]Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
17. Juli 2003 (online)
Bio-Immunotherapie - die Suche nach interaktiv wirksamen, kurativen biologischen Komponenten
Das Wissen, dass Immunreaktionen allein nicht ausreichen, um größere Tumormassen zu beseitigen, führte zu der Erkenntnis, dass Ernährungsfaktoren bei den Vorkommnissen der Spontanremissionen beteiligt sein müssen. Schon in den vierziger Jahren gab eine Veröffentlichung von Dr. Howard Beard entsprechende Hinweise [[3]], dass nämlich bestimmte Aminosäuren an diesen Prozessen beteiligt sind ([Tabelle 1]).
Sarkome als Aminosäure-Mangel-Folge?
Die Vorstelllung wurde von seinen beeindruckenden Experimenten mit Heilungen induzierter Emge-Sarkome bei Ratten, die je 18 mg Arg, His und Lys erhielten, untermauert. Leider realisierte Beard nicht, dass in jener Zeit die zur Verfügung stehenden Aminosäuren noch mit seltenen Metallen verunreinigt waren, so zum Beispiel mit Wolfram-Salzen, die damals noch zur Ausfällung der Aminosäuren verwendet wurden. Mit Hilfe dieser Aussalzungs-Techniken konnte man aus Protein-Lysaten einzelne Aminosäuren herauslösen. Infolgedessen wurden mit jeder Injektion den Ratten außer den Aminosäuren auch die unterschiedlichen Matallsalze verabreicht.
Die Experimente von Beard waren so ausgezeichnet konzipiert und durchgeführt worden, dass jemand nach dem 2. Weltkrieg diese Versuche wiederholt haben musste, jedoch fand sich kein Literaturhinweis darauf.
1947 soll angeblich ein Versuch, die Ergebnisse zu wiederholen, fehlgeschlagen sein. Zu dieser Zeit jedoch verwendete die chemische Industrie bereits Ionenaustausch-chromatografische Verfahren zur Gewinnung reiner L-Aminosäuren. Damit fehlten bei diesen Experimenten die wertvollen organisch-anorganischen Arg-His-Lys-W-Komplexe, und dadurch konnten auch nicht jene ausschlaggebenden Veränderungen an den Mitochondrien der Sarkomzellen entstehen, die vormals zu den dramatischen Veränderungen in den Emge-Sarkomzellen der Ratten geführt hatten.
Leukämie als Aminosäure-Mangel-Folge?
Die Vermutung wurde durch meine langjährigen experimentellen Studien mit Methylcholanthren-induzierten Chloroma-Leukämien bei Ratten bestätigt. Damals war kein experimenteller Zellstamm für Ratten-Leukämien zu haben. (Stammzellen wurden freundlicher Weise von Prof. Tapio Rytömaa zur Verfügung gestellt.) Für diese Experimente war es entscheidend, zu den Aminosäuren bestimmte Spurenelement-Salze in biologisch aktiver, ionisierter Form hinzu zu geben, um die theoretisch erforderlichen biomodulierenden, organisch-anorganischen Komplexe entstehen zu lassen.
Die Spurenelemente, die dazu erforderlich waren, sind: Cr, Mn, Mo, Se, Sn, V, und W. Die sieben Aminosäuren, die zum Aufbau der Komplexe notwendig sind, sind auf [Tabelle 2] dargestellt.
Tabelle 2: Aminosäuren und Spurenelement-Komplexe bilden wahrscheinlich Stoffwechsel-Codierungen, die auf Zellrezeptoren einwirken, um spezifische Organzellen in gesunder Transkription zu halten. Sieben verschiedene chemische Gruppenvon Aminosäuren werden angewendet: (Ala, Ile, Leu, Val / Arg, His, Lys /Thr, Ser / Glu, Asp / Meth, Cys / Try, Phe / Pro /) Biologisch aktive Spurenelement-Ionen, die im Experiment regulierende Komplexe mit Aminosäuren bilden: Chrom, Magnesium, Mangan,Molybdän, Selen, Zinn, Vanadium und WolframAminosäure-Komplexe mit anorganischen Spurenelement-Salzen scheinen metabolische Codes zu bilden, welche spezielle Zelloberflächen-Moleküle zur physiologischen Transskription veranlassen. Sieben verschiedene Aminosäure-Gruppen wurden als Nahrungsergänzungen angewendet: Ala, Ile, Leu, Val/ Arg, His, Lys / Thr, Ser / Glu, Asp / Meth, Cys / Try, Phe / Pro.
Biologische Spurenelemente, die in der Lage sind, die erforderlichen regulatorischen Komplexe zu bilden: Chrom, Mangan, Magnesium, Molybdän, Selen, Zinn, Vanadium und Wolfram.
Diese Spurenelemente wurden getrennt an die Testratten verfüttert. Die Aminosäuren wurden in den gleichen Anteilen verfüttert, wie sie dem Blut der Ratten entsprachen. Diese organischen und anorganischen Bestandteile wurden in Infusions-Glukose gelöst und bei Raumtemperatur bis zum festen Zustand evaporiert, ehe sie an die Test-Ratten verfüttert wurden.
Von den Test-Ratten überlebten 50% mit einem Futter, das nur Ala, Ile, Leu, Val und Cr, Mn enthielt (p = < 0.001) [[13]]. Bei Kontrollen, denen Aminosäuren und Spurenelemente gesondert verfüttert worden war, blieb der Erfolg gering [[6]]. Ratten, welche nach diesen Experimenten überlebt hatten, blieben weiterhin resistent gegen supra-letale Dosen intravenös injizierter Sarkomzellen. Keine Wirkung wurde bei Gruppen von Testtieren beobachtet, die Arg, His, Lys und Spurenelemente erhielten, die alle Aminosäuren oder normales Pellet-Futter bekamen. Damit wurde ausgeschlossen, dass diese drei Aminosäuren (Arg, His, Lys) generell als Krebskontroll-Aminosäuren fungieren können [[6], [13], [22]].
Bei der Suche nach den metabolischen Faktoren, die mit Sarkom und Leukämie zusammenhängen könnten, wurde festgestellt, dass die Überlebenszeiten der Ratten bei einer Fütterung mit den Aminosäuren Ser und Thr zusammen mit den Spurenelementen einen positiven Effekt erzielten ([Tabelle 3], [[13], [22]].
Tabelle 3: Amino acid and trace element effect on chromacell-induced leukaemia in rats Control food pellets Ala, Ile, Leu, Valtrace elements Ala, Ile, Leu, ValCr, Mn Ala, Ile, Leu, Val Cr, Mn Glucose No of animals 55 23 30 15 12 13 Follow-up 11.3 22.1 26.3 17.6 16.8 17.3 (time in days) +2.6 +2.3 +6.2 +3.3 ±1.8 ±5.7 Number of animals surviving - 1 15 1 - - Surival rate (%) - 4.34 50 6.6 - - Ser, Thrtrace clements Glu, Asptrace elements Protrace elements Arg, His, Lystrace elements Thr, Phetr. elem. Met, Cystr. elem. No of animals 13 12 11 12 11 12 Follow-up 20.6 17.1 16.9 16.8 16.2 15.5 (time in days) +6.7 +3.3 +2.4 +4.5 +2.1 +4.2 Number of animals surviving 1 - - - - - Surival rate (%) 7.7 - - - - - Die Aminosäuren und Spurenelemente Cr, Mg, Mn, Mo, Se u. V wurden in Infusions-Gluklose aufgelöst und bis zum halbfesten Zustand bei Raumtemperatur evaporiert. Die Ergebnisse stammen von 800 Tierexperimenten. Die Überlebenszeiten gravider Versuchsratten, die als Kontrollen dienten und normales Pellet-Futter erhielten, betrug 20.6 +/- 7.6 Tage. Aber keine Ratte überlebte, wenn sich Methionin im Futter befand. Methionin wurde als Wachstumsfaktor für leukämische Zellen erkannt. Methionin ist in normalem Pellet-Futter vorhanden. Das ist der Grund für das fehlende Überleben.Diese Erkenntnisse führten auch zur Ansicht, dass Serin und Threonin in Verbindung vor allem mit Selen und Vanadium bei Adenokarzinomen eine Rolle spielen würden, da die unterschiedlchen Krebsarten von den drei Keimblättern ausgehen (Endo -, Ecto-, Mesoderm, s. [Abb. 1]).
Abb. 1: Hypothetische Zellkontroll-Mechanismen zur Aufrechterhaltung der steady state-Funktion durch Aminosäure/Spurenelement-Pentamer Komplexe, die durch Hormone beeinflusst werden. Selektive Störungen in den Pentamer-Codes können sich in unterschiedlichen Formen der Krebsentstehung bemerkbar machen. Verzicht auf Methionin in der Nahrung wird angeraten, weil es im Verdacht steht, als Wachstumsfaktor für Leukämiezellen zu wirken.Ratten unter voller Immunotherapie, die jedoch die Aminosäure Prolin zusätzlich erhielten, überlebten die i.v.-Injektion von Myeloid-Leukämiezellen. Wenn sie jedoch anschließend normale Futterpellets bekamen, entwickelten sich bei diesen Testratten Lymphome [[22]]. Im Gefolge der Prolin-Diät verwandelten sich die Chloroma-Leukämiezellen zu veränderten Stammzellen, die letztlich die Lymphombildung auslösten (s. [Abb. 3, a,b,c,d]).
Abb. 3: Experimentell bei Ratten erzeugte Chloroma Leukämie unter Biotherapie A: Aktive Erzeugung von Immunität gegenüber induzierter Chloroma Leukämie bei Ratten B: Ergänzung des Pellet-Futters mit Aminosäuren und Spurenelementen führte zum Tod aller Ratten an Leukämie Die metabolische Verdauung der Proteine zu Mono-Aminosäuren erklärt die letale Wirkung. C: Wenn die Ernährung schwefelhaltige Aminosäuren enthielt, starben alle Ratten, weil Methionin als Wachstumsfaktor auf Knochenmarks-Stammzellen einwirkt. D: Bei Fütterung mit den Aminosäuren: Pro oder Asp + Glu überlebten bestimmte Tiere. Als sie danach normale Futter-Pellets erhielten, entwickelten manche Ratten 50 Tage nach der Implantation von Leukämie-Zellen Lymphome.01 Auszug aus: Journal of Australian College of Nutritional and Environmental Medicine, Vol. 22, No 1, April 2003, pages 3-21; Übersetzung aus dem Englischen von Dr. med. Günter Neumeyer
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Dr. med. Thomas Tallberg
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