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DOI: 10.1055/s-2003-40761
Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
27. Juni 2003 (online)
im letzten Editorial haben wir zu einem aktuellen weltpolitischen Thema, dem Krieg im Irak (der nun endlich vorüber ist), Stellung bezogen.
In dieser Ausgabe werden wir wieder etwas zu einem weltweit für Schlagzeilen sorgenden Thema beitragen, der Infektionskrankheit „SARS, die erste globale Seuche des 21. Jahrhunderts”, wie der SPIEGEL jüngst in einer seiner Ausgaben titelte. Kein Tag vergeht, ohne dass in den Medien (egal in welchen) neue Schreckensnachrichten zu vermelden sind. Kommt da eine Bedrohung vom Ausmaß AIDS auf uns zu oder ist das Ganze in Zeiten einer gnadenlos nach Sensationen heischenden Medienlandschaft und einem Publikum, das mit eben diesen bedient werden möchte, nur eine unwahrscheinlich gut aufgebauschte „Medien-Infektion”, wie unser bewährter und geschätzter Autor Franz Sitzmann in seinem Beitrag provokant fragt?
Ein vielleicht nicht so spektakuläres, dafür aber erwiesenermaßen wichtiges Thema der Gesundheitsversorgung stellt das Dekubitalulkus dar. Nach Schätzungen von Experten sollen bis zu 10 % aller Krankenhauspatienten von einem Dekubitus betroffen sein, die Kosten für die Therapie der Dekubitalulzera betragen in Deutschland jährlich bis zu 4 Mrd. DM (Pelka 1997). Wesentliche Betätigungsfelder für Pflegende sind die Prophylaxe des Dekubitus und in vielen Fällen auch die Dekubitustherapie. Die Effektivität der Versorgung gilt als ein wesentliches Qualitätskriterium. Im Unterschied zum Ausland liegen in Deutschland kaum ausreichende Zahlen zur Prävalenz (Vorkommen) des Dekubitus vor.
Daten für die Intensivpflege existieren auch international kaum, das ist ein Ergebnis des Beitrags „Literaturuntersuchung zur Prävalenz des Dekubitusgeschwürs in der Intensivpflege”, den die beiden Autoren Heinrichs und Dassen vorlegen. Die Arbeit ist nicht nur wegen der (vielleicht enttäuschenden) Ergebnisse interessant. Interessierte LeserInnen bekommen Einblicke in komplexe Problemfelder und methodische Aspekte epidemiologischer (Pflege-)Forschung. Eine weitere Arbeit zum Thema Dekubitus mit empirischen Daten von über 400 Intensivpatienten wird von den beiden Autoren voraussichtlich in einer der nächsten Ausgaben publiziert.
Auch die weiteren Beiträge in diesem Heft sind hochaktuell und praxisrelevant. Wie immer hoffen wir, dass Ihnen die Wahl der Artikel gefällt und die Lektüre der „intensiv” eine Bereicherung und Unterstützung für Ihren Pflegealltag darstellt.