Zusammenfassung
Fragestellung
Eigenständige, gezielte Gesundheitsvorsorge für peri- bzw. postmenopausale Frauen ist durch den Mangel an einfachen und individuellen Risikobeurteilungen erschwert. Mithilfe des vorliegenden, neu entwickelten Menopause-Gesundheits-Index-Fragebogens soll eine Risikobeurteilung sowohl für das spezielle, auf einzelne Organsysteme bezogene Erkrankungsrisiko als auch das allgemeine Gesamtrisiko untersucht werden.
Material und Methoden
Es wurde ein Fragebogen entwickelt, mit dem die Teilnehmerinnen zu sieben Teilgebieten/Organsystemen befragt wurden. Diese schlossen ein: (1) Lebensstil, (2) Herz-Kreislauf-System, (3) Zentralnervensystem, (4) Knochensystem, (5) weibliches Organsystem, (6) Harnwegssystem und (7) körperliches und seelisches Wohlbefinden. Jedes Teilgebiet beinhaltete 7 Fragen mit 4 Antwortmöglichkeiten. Anhand einer Auswertungstabelle konnte für jedes Teilgebiet eine Punktzahl ermittelt werde, die das persönliche Risiko der Patientin darstellte.
Ergebnisse
Bei der Einzelauswertung waren die Hauptrisikofaktoren in den einzelnen Organsystemen in (1) Übergewicht, mangelnde Aktivität, Alkoholgenuss, (2) genetische Disposition, erhöhte Blutfettwerte, (3) genetische Disposition, (4) Ernährung, (5) keine Schwangerschaft, nicht gestillt, Menarche ≤ 12 J. und Menopause ≥ 52 J., (6) Genital-Operationen und (7) Ein-/Durchschlafstörungen. In der Gesamtauswertung der Organsysteme waren der Lebensstil, weibliches Organsystem und das körperliche und seelische Wohlbefinden die Teilgebiete mit dem größten Einfluss auf das individuelle Gesamtrisiko.
Schlussfolgerung
Das bewusste Wissen um das persönliche Risiko ist oft der erste Schritt zur Änderung von Risikofaktoren, kann aber auch als Grundlage für ein effizientes Beratungsgespräch durch den behandelnden Arzt sehr hilfreich sein.
Abstract
Purpose
Specific preventional public health services for premenopausal and postmenpausal women are hindered by a lack of simple and individualized risk assessment. We developed a menopausal health index questionnaire for individual risk assessment for overall health and for specific organ systems.
Methods
We developed a questionnaire with the domains lifestyle, cardiovascular system, central nervous system, bone, reproductive tract, urinary tract, and physical and emotional well-being. Each domain had seven questions with four possible answers. A table was used to tabulate the personal risk of each subject for each domain.
Results
The major risk factors for the different domains were obesity for lifestyle; genetic predisposition and hyperlipidemia for the cardiovascular system; genetic predisposition for the central nervous system; nutrition for bone; nulliparity, no history of nursing, menarche ≤ 12 years and menopause ≥ 52 years for the reproductive tract; reproductive tract surgery for the urinary tract; and sleep disorders for physical and emotional well-being. Overall, the lifestyle, reproductive tract and physical and emotional well-being domains had the greatest influence on individual risk status.
Conclusion
Knowledge of personal risk is often the first step to risk modification and could be the basis for effective medical advice.
Schlüsselwörter
Menopause - Gesundheit - Risikofaktoren - Prävention - Beratung
Key words
Menopause - health - risk factors - prevention - medical advice