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DOI: 10.1055/s-2003-41869
Neue Entwicklungen in der Therapie des diabetischen Makulaödems
New Developments in the Treatment of Diabetic Macular OedemaPublication History
Publication Date:
03 September 2003 (online)
Häufige Ursachen für die Visusreduktion bei diabetischer Retinopathie sind das diabetische Makulaödem und die ischämische Makulopathie. Eine Behandlungsmöglichkeit der ischämischen Makulopathie gibt es nicht. Goldstandard der Behandlung des diabetischen Makulaödems sind die fokale und „Grid”-Lasertherapie. Da die Ergebnisse beim diffusen diabetischen Makulaödem unbefriedigend sind, wird nach anderen Therapiemöglichkeiten gesucht.
Zum einen werden experimentell chirurgische vitreoretinale Verfahren angewandt. Zum anderen wird aufgrund genauerer Kenntnisse über den Pathomechanismus der diabetischen Retinopathie die Möglichkeit der pharmakologischen Intervention geprüft.
Als Folge des Zusammenbruchs der Blut-Netzhaut-Schranke und erhöhter Gefäßpermeabilität entwickelt sich ein diabetisches Makulaödem. Der Wachstumsfaktor vascular endothelial growth factor (VEGF) scheint dabei eine entscheidende Rolle zu spielen.
Auch sekundäre inflammatorische Prozesse sind beteiligt.
Derzeit werden mehrere Pharmaka in Bezug auf die Wirksamkeit bei diabetischem Makulaödem geprüft. Diese sind das Somatostatinanalog Octreotid, Proteinkinase C-β-Inhibitoren und Steroide (z. B. Triamcinolon, Dexamethason). Insbesondere Octreotid und PKC-β-Inhibitoren würden primäre Mechanismen in der Pathogenese des diabetischen Makulaödems beeinflussen.
Die Möglichkeit der pharmakologischen Intervention würde die Therapie des diabetischen Makulaödems deutlich bereichern. Es bleibt jedoch abzuwarten, bis endgültige Studienergebnisse vorliegen, ob diese Pharmaka in der Behandlung des diabetischen Makulaödems erfolgreich sind, evtl. nicht nur den Prozess aufzuhalten und den Visus zu erhalten, sondern im Idealfall sogar zu einer Visusverbesserung zu führen.
Literatur
- 1 Krohne T U, Fauser S, Kirchhof B, Joussen A M. Entstehungsmechanismen des diabetischen Makulaödems. Klin Monatsbl Augenheilkd. 2003; 220 521-525
- 2 Fauser S, Krohne T U, Kirchhof B, Joussen A M. Die diabetische Makulopathie - Klinik und Therapie. Klin Monatsbl Augenheilkd. 2003; 220 526-531
Prof. Dr. med. Gabriele E. Lang
Leiterin der Sektion Konservative Retinologie und Laserchirurgie · Universitäts-Augenklinik Ulm
Prittwitzstraße 43
89075 Ulm