Fortschr Neurol Psychiatr 2004; 72(9): 516-522
DOI: 10.1055/s-2003-812519
Originalarbeit
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Antipsychiatrie - eine vorläufige Bilanz

Antipsychiatry - A Provisional InventoryT.  R.  Payk1
  • 1Zentrum für Psychiatrie und Psychotherapie der Ruhr-Universität Bochum
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
30. August 2004 (online)

Zusammenfassung

Die antipsychiatrische Bewegung während der 60er und 70er Jahre war gekennzeichnet durch ein Krankheitsmodell, das psychische Störungen aus gesellschaftlichen Problemen zu erklären suchte. Den ideologischen Hintergrund lieferten neomarxistische Grundideen über Kapitalismus und soziale Ausbeutung. Obgleich diese Theorie nicht verifizierbar war und sich lähmend auf die empirische Forschung auswirkte, blieben antipsychiatrische Elemente bis heute erhalten, weniger in der psychiatrischen Medizin als in den Gesellschaftswissenschaften. Protagonisten einer „neuen Antipsychiatrie” kämpfen weiterhin gegen den Einsatz von Psychopharmaka, stationäre Behandlung und jegliche Art von Zwangsmaßnahmen.

Abstract

The antipsychiatry movement during the 60's and 70's was characterized by ideas of mental illness as a result of political repression and social problems, supported by the philosophy of Neomarxism.
Although their exponents failed because of uneffectiveness, until today some theoretical relicts remained in sociological and literary niches or in small groups of „new antipsychiatry”, fighting against pharmacological treatment, hospitalization and any kind of guardianship.

Literatur

T. R. Payk

Zentrum für Psychiatrie und Psychotherapie der Ruhr-Universität Bochum

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