Gesundheitswesen 2003; 65(12): 698-703
DOI: 10.1055/s-2003-812675
Originalarbeit
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Gesundheitspräventive Arbeitsgestaltung und Unternehmensentwicklung

Workflow Involving Preventive Health Care Promotes the Economic Development of a CompanyM. Braun1
  • 1Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation, Stuttgart
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Publication Date:
18 December 2003 (online)

Zusammenfassung

Die Arbeitsgesellschaft entwickelt sich von der industriellen Produktionsweise zur wissensintensiven Dienstleistungsgesellschaft. In dienstleistungsorientierten Arbeitsformen nimmt die Bedeutung des arbeitenden Menschen als zentralem Leistungsträger zu. Auf der anderen Seite führen die Entwicklungen zu einem veränderten Spektrum gesundheitsbeeinträchtigender Arbeitsbelastungen. In Verbindung mit der soziodemografischen Entwicklung können gesundheitsbeeinträchtigende Arbeitsbedingungen die betriebliche Leistungs- und Innovationsfähigkeit und damit die nachhaltige Unternehmensentwicklung gefährden.

Nur ein gesunder, motivierter und qualifizierter Mitarbeiter ist fähig und bereit, kundenorientierte und kreative Leistungen zu erbringen. Damit gewinnt die Gesundheit einen erhöhten Stellenwert im Unternehmen. War die Orientierung am gesunden Menschen bislang kein vordergründiges Unternehmensziel, so wird mittlerweile erkannt, dass eine gesundheitspräventive Arbeitsgestaltung zu einer erfolgreichen Bewältigung der anstehenden betrieblichen Herausforderungen beitragen kann.

Das zeitgemäße Gesundheitsverständnis beinhaltet die Ziele einer Gesundheits- und Persönlichkeitsförderung sowie eines umfassenden Wohlbefindens. Gesundheit ist Voraussetzung und Ergebnis einer produktiven Auseinandersetzung mit den Bedingungen und Herausforderungen der Arbeit.

Die betriebliche Praxis zeigt, dass die Verankerung einer gesundheitspräventiven Arbeitsgestaltung einen ergebnisorientierten Motivzusammenhang im Unternehmen erfordert. Wird Gesundheit als ein Qualitätsmerkmal von Arbeit und als eine Voraussetzung für eine nachhaltige Unternehmensentwicklung betrachtet, so erweitern sich die ökonomischen Nutzenpotenziale einer gesundheitspräventiven Arbeitsgestaltung erheblich.

Abstract

Today’s working society obviously develops from industrial production to knowledge-intensive service. In service-oriented working conditions, the importance of the human being as a main performer of economic success increases. Thus, the development leads to a changing spectrum of occupational health risks. Together with socio-demographic developments, individual strain-oriented health disorders connected to one’s occupation might endanger an enterprise’s capacity of performance and innovation as well as its sustainable enterprise development.

Only healthy, motivated and qualified employees are able and ready to keep their creative and customer-oriented potential harnessed and thereby work to the best of their ability. Consequently, occupational health gains a more important role within the enterprise. Although in many enterprises the benefit contribution of preventive work design has not yet been considered that relevant, enterprises have realised that a preventive health-oriented work design might help to better manage current business challenges.

An up-to-date definition of health includes the goals of health improvement, personality development as well as a comprehensive well-being. Health is a prerequisite and result of a productive reflection upon the conditions and challenges of work.

Business practice shows that a preventive work design should involve an economic benefit for the enterprise. If occupational health is seen as a characteristic of quality and a prerequisite for sustainable enterprise development, economic potentials of preventive work designs will expand considerably.

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Dr.-Ing. Martin Braun

Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO)

Nobelstraße 12

70569 Stuttgart

Email: martin.braun@iao.fhg.de