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DOI: 10.1055/s-2003-812682
Überwachung und Beprobung von Hausinstallationen nach der Trinkwasserverordnung
Surveillance and Testing of Domestic Installations According to the New Drinking Water RegulationsPublikationsverlauf
Publikationsdatum:
18. Dezember 2003 (online)
Zusammenfassung
Am 1.1.2003 ist die neue Trinkwasserverordnung (TrinkwV2001) in Kraft getreten. Für die Gesundheitsämter ergeben sich neue Aufgaben, wie z. B. die Überwachung von Hausinstallationen mit Bereitstellung von Trinkwasser für die Öffentlichkeit, insbesondere in Krankenhäusern, Altenheimen, Kindergärten, Schulen, Hotels, Restaurants usw. Die Gesundheitsämter sind verpflichtet, ein Überwachungsprogramm auf der Grundlage geeigneter stichprobenartiger Kontrollen einzurichten.
Die Untersuchungen des Trinkwassers sollen sich auf mindestens die Parameter erstrecken, die sich in der Hausinstallation nachteilig verändern können. Angesichts der Vielzahl der zu überwachenden Anlagen stellt sich die Frage, wie die Gesundheitsämter ihrer Überwachungspflicht in diesem Punkt verantwortungsbewusst nachkommen können.
Eine vom Gesundheitsministerium MFAS des Landes Niedersachsen initiierte bundesweite Arbeitsgruppe hat hierzu Vorschläge für eine Musterausführungsbestimmung entwickelt, die inzwischen mit einigen Änderungen von der LAUG[1] verabschiedet und in einigen Bundesländern - mit Veränderungen - veröffentlicht worden ist.
Die Musterausführungsbestimmung sieht vor, Kranken- und Altenpflegeeinrichtungen mindestens einmal jährlich, Kinderbetreuungseinrichtungen alle 5 Jahre, sonstige Gemeinschaftseinrichtungen, Sport- und Freizeiteinrichtungen, Beherbungsbetriebe und Gaststätten nach einer Risikobewertung stichprobenartig, mindestens jedoch eine Anlage je 10 000 Einwohner zu überprüfen. Bewirtungseinrichtungen in Bahnhöfen, Häfen uns Flughäfen sollen mindestens einmal jährlich beprobt werden.
Die Trinkwasseruntersuchung soll sich auf mikrobiologische Parameter, wie E. coli, coliforme Keime, Keimzahlen bei 22 °C und 36 °C sowie auf die chemischen Parameter Kupfer und Blei erstrecken. Die Untersuchung auf Legionellen im Warmwassersystem kann im Einzelfall angeordnet werden.
In dem Vortrag werden die Überlegungen für diese Vorgaben beschrieben sowie Hinweise für eine praktikable Risikobewertung gegeben.
Abstract
Effective 1.1.2003 the new drinking water regulation (TrinkwV2001) was inacted. For public health authorities new tasks result, for example the monitoring of house installations with supply of drinking water for the public, in particular in hospitals, old person nursing homes, kindergartens, schools, hotels, restaurants etc. Public health authorities are obligated to establish a monitor programme on the basis of suitable controls by random sampling.
The investigations of drinking water are to extend to at least the parameters, which can change in the house installation unfavourably. In view of the multiplicity of the plants which can be supervised the question arises, how far public health authorities can conscientiously fulfil their monitoring obligation. The Ministry of Health MFAS of Lower Saxony initiated country-wide a working group developed for a pattern administrative regulation, which, revised by the „Länderarbeitsgemeinschaft Umweltbezogener Gesundheitsschutz” LAUG, has been published in some Lands of the German Federal Republic with changes.
The pattern administrative regulation plans to examine hospitals and old person nursing homes at least 1 × annually, schools and kindergartens every 5 years, other communal facilities, sport and leisure facilities, hotels and restaurants after a risk evaluation by random sampling at least however one plant per 10,000 inhabitants. Restaurants in stations, ports and airports are to be controlled at least once annually. The drinking water investigation is to extend to micro-biological parameters, like E. coli, coliform germs, germs tested at 22 °C and 36 °C as well as the chemical parameters copper and lead. The investigation on Legionella pneumophila in the warm-water system can be arranged in individual cases. In this article the considerations for these defaults are described, and pointers to a practicable risk assessment are given.
Schlüsselwörter
Trinkwasser - Hausinstallationen - Gesundheit - Blei - Kupfer - Mikrobiologie
Key words
Drinking water - house installation - health - lead - copper - microbiological parameters
1 Endfassung der Musterausführungsbestimmungen zur TrinkwV2001, 5. Sitzung der LAUG vom 24. und 25. September in Schwerin
1 Endfassung der Musterausführungsbestimmungen zur TrinkwV2001, 5. Sitzung der LAUG vom 24. und 25. September in Schwerin
2 Verordnung zur Novellierung der Trinkwasserverordnung vom 21. Mai 2001, Bundesgesetzblatt 2001Teil I Nr. 24 vom 28.Mai 2001
3 Richtlinie des Rates der Europäischen Gemeinschaft über die Qualität des Wasser für den menschlichen Gebrauch vom 15. Juli 1980 (80/788/EWG)
4 Begründung zur Verordnung zur Novellierung der Trinkwasserverordnung
5 Gesetz über den öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖDGD) vom 17. Dezember 1997, Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Nordrhein-Westfalen, Nr. 58
6 Dritte Durchführungsverordnung zum Gesetz über die Vereinheitlichung des Gesundheitswesens, vom 30.3.1935, Reichsministerialbl. S. 327, 435
7 twin-Informationen des DVGW - Überwachung der Trinkwasserbeschaffenheit in der Trinkwasserinstallation, Stand Februar 2003
8 Mündliche Mitteilung IWW auf einem Kolloqium am 3.7.2003 in Mülheim
Dipl.-Ing. Siegfried Hauswirth
Gesundheitsamt Rhein-Kreis Neuss
41513 Grevenbroich
eMail: siegfried.hauswirth@kreis-neuss.de