PiD - Psychotherapie im Dialog 2004; 5(1): 79-81
DOI: 10.1055/s-2003-814827
Resümee
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Einladung zum Dialog

Arist  von Schlippe, Wolfgang  Senf
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Publication Date:
12 March 2004 (online)

Das vorliegende Heft der PiD bietet einen ausgezeichneten Einblick in den Stand der Diskussion zum Störungsbild der Anorexie und zu ihrer Behandlung. Auf den ersten Blick scheinen die Gemeinsamkeiten zwischen den Autoren zu überwiegen:

Anorexie ist als Krankheit zu bezeichnen, die ausschließlich seelisch bedingt ist. Dennoch gibt es eine körperliche Eigendynamik, die mitbehandelt werden muss. Ein wesentliches Kennzeichen des Störungsbildes ist eine besondere, kommunikative Komponente: Die Nahrungsverweigerung ist explizit auf ein oder mehrere Gegenüber bezogen. Diese werden zum Adressaten einer Art von „Hungerstreik”, für den aber nicht die Verantwortung offen übernommen wird. Konfliktvermeidung bei gleichzeitigem „Streik”, auf den sich das gesamte Konfliktpotenzial konzentriert, ist eine besondere Qualität der Familien. Die Behandlung muss in irgendeiner Weise (und dabei durchaus unterschiedlich) auch das signifikante Feld der Patientin miteinbeziehen.

Auf der Suche nach einem Weg, das Gespräch, den Dialog über feinere Unterschiede auch noch deutlicher zwischen unseren Autoren in Gang zu bringen, kamen wir auf die Idee, diese dazu einzuladen, ihre Aussagen noch einmal pointiert zusammenzufassen. Stellen Sie sich vor, dass wir die AutorInnen unserer Hauptbeiträge

Wolfgang Herzog Günter Reich Kurt Ludewig Thomas Paul, Ursula Schwenkhagen und Corinna Jacobi

virtuell zu einer Diskussion einladen. Als Gesprächsleiter stellen wir einige Fragen, bitten darum, dass jeder dazu einige Gedanken formuliert, über die wir dann ins Gespräch kommen können. Es liegt in der Natur der Sache einer solchen virtuellen Debatte, dass nicht alle gleich intensiv miteinbezogen sind. Lesen Sie daher zunächst die folgenden Antworten auf unsere Fragen:

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