Rehabilitation (Stuttg) 2004; 43(2): 122
DOI: 10.1055/s-2003-814886
Mitteilungen der ARGE BFW
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Ein optimaler PC-Arbeitsplatz für Sehbehinderte ist das Ziel - BFW Düren und Acto entwickeln spezielle Beratungssoftware

Targeting an Optimum PC Workstation for People With Visual Impairment - Specialized Counselling Software Developed by BFW Düren and ActoK.-A.  Eßer1
  • 1Berufsförderungswerk Düren, Zentrum für berufliche Bildung Blinder und Sehbehinderter
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
21. April 2004 (online)

Computer sind heutzutage als Arbeits- und Kommunikationsmittel aus dem Alltag sehbehinderter Menschen nicht mehr wegzudenken. Umso wichtiger ist allerdings, dass die konkreten Bildschirmarbeitsplätze passgenau sind, also in besonderem Maße den Anforderungen für Menschen mit Sehbehinderungen gerecht werden. Aufgrund der unterschiedlichen Symptomatiken - auch bei einem identischen Krankheitsbild - muss bei sehbehinderten Menschen ganz individuell eine passende Bildschirmkonfiguration und eine ergonomische Arbeitsplatzgestaltung ermittelt werden. Bisher gibt es aber keine objektiven Verfahren, um diese sehr zeitaufwändige Anpassung zu erleichtern.

Das Berufsförderungswerk Düren, Zentrum für die berufliche Bildung Blinder und Sehbehinderter, und Acto, das Aachener Centrum für Technologietransfer in der Ophthalmologie, wollen jetzt mit dem Projekt „SOBES” solche objektiven Kriterien erarbeiten. Der Begriff SOBES steht für „Softwaretool und Verfahrensempfehlung zur Optimierung der Bildschirmergonomie für sehgeschädigte Computeranwender”. Ziel des vom Ministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung geförderten Projektes ist die prototypische Entwicklung einer dialoggesteuerten Analyse- und Beratungssoftware zur ergonomisch optimalen Gestaltung von Bildschirmarbeitsplätzen. Projektkoordinatorin Angelika Ax: „Wir wollen eine Software entwickeln, die auch unter Berücksichtigung der augenmedizinischen Erkenntnisse die bestmögliche Arbeitsplatzkonfiguration und Bildschirmeinstellung ermöglicht. Mit einer entsprechenden schriftlichen Verfahrensempfehlung erleichtern wir den jeweiligen Beratern, den passgenauen Bildschirmarbeitsplatz zu empfehlen.”

Das Projekt umfasst insgesamt einen Zeitraum von 18 Monaten und ist in vier Phasen gegliedert. Nach Analyse und Auswertung konventioneller Diagnose- und Beurteilungsverfahren werden einzelne Softwaremodule sowie entsprechende Verfahrensempfehlungen entwickelt. Anschließend erfolgt anhand von Tests in der Fachabteilung des Berufsförderungswerkes Düren eine Auswertung und gegebenenfalls Korrektur bzw. Verbesserung. Die dritte Phase beinhaltet die Praxiserprobung aller Module unter Einbeziehung von Kontrollgruppen auch bei assoziierten Partnern des Berufsförderungswerkes. Den Schlusspunkt des Projektes bildet die Optimierung der Analysesoftware und der schriftlichen Verfahrensempfehlung.

Karl-Albert Eßer

Abt. Geschäftspolitik und Kommunikation · BFW Düren

Karl-Arnold-Straße 132 - 134

52349 Düren

eMail: esser@bfw-dueren.de