Gesundheitswesen 2004; 66(3): 175-179
DOI: 10.1055/s-2004-813028
Originalarbeit

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Inanspruchnahme medizinischer Leistungen: Welche Rolle spielt die soziale Unterstützung? - Ergebnisse der Study of Health in Pomerania (SHIP)[*]

Medical Services Utilisation: Which Role does Social Support Play? - Results from the Study of Health in Pomerania (SHIP)[*] S. E. Baumeister1 , D. Alte1 , U. John1
  • 1Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin, Universität Greifswald
* Förderung: Die Arbeit ist Teil des Community-Medicine-Forschungsverbundes (CMF). Er wird gefördert von dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (Förderungskennzeichen 01ZZ96030), dem Kultusministerium und dem Sozialministerium des Landes Mecklenburg-Vorpommern.
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Publication Date:
15 April 2004 (online)

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Zusammenfassung

Ziel der Studie: Ziel der Studie ist, den Zusammenhang zwischen sozialer Unterstützung und der Inanspruchnahme medizinischer Leistungen anhand einer nordostdeutschen Stichprobe zu beschreiben. Methode: Verwendet werden die Daten einer für die erwachsene Wohnbevölkerung Vorpommerns repräsentativen Zufallsstichprobe. Mit 4310 Untersuchungsteilnehmern (Teilnahmerate: 68,8 %) wurde analysiert, welche statistischen Assoziationen zwischen sozioökonomischen Variablen, objektivem und subjektivem Hilfebedarf, sozialer Unterstützung und der Anzahl der Allgemeinarzt- und/oder Internistenkonsultationen bestehen. Als standardisierte Erhebungsinstrumente wurden der SF-12 und der MOS Social Support Survey verwendet. Ergebnisse: Die direkten Zusammenhänge zwischen sozialer Unterstützung und der Inanspruchnahme eines Arztes waren nur schwach ausgeprägt. Personen mit festem Partner zeigten weniger Arztbesuche als Personen ohne festen Partner (Median: 4,3 vs. 6,2). Soziale Unterstützung bzw. eine feste Zweierbeziehung kann bei chronisch Kranken zu einer geringeren Inanspruchnahme beitragen. Schlussfolgerungen: Interventionen, die das Ziel verfolgen, soziale Netzwerke zu stärken, stellen einen Ansatzpunkt dar, um die Kosten in der Versorgung chronisch Kranker zu senken.

Abstract

Aims: This study examined the role of social support in relation to the use of medical services in a north-eastern German population. Methods: A representative random sample of the Pomeranian population (4,310 persons) was analysed. The response rate was 68.8 %. Bivariate and multivariate associations between socio-economic variables, need (evaluated and perceived health status), social support and the number of consultations (general practitioners or internists) were assessed. The SF-12 and the MOS social support survey were used as standardised instruments. Results: Social supports showed no main effects on utilisation rates. Individuals living in a partnership showed lower levels of utilisation (median: 4.3 vs. 6.2). The combination of high morbidity and low social support or no partnership results in an increase in medical services utilisation. Conclusions: Social support treatments that target an appropriate use of the health care system can be a cost-effective measure in chronically ill patients.

1 Förderung: Die Arbeit ist Teil des Community-Medicine-Forschungsverbundes (CMF). Er wird gefördert von dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (Förderungskennzeichen 01ZZ96030), dem Kultusministerium und dem Sozialministerium des Landes Mecklenburg-Vorpommern.

Literatur

1 Förderung: Die Arbeit ist Teil des Community-Medicine-Forschungsverbundes (CMF). Er wird gefördert von dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (Förderungskennzeichen 01ZZ96030), dem Kultusministerium und dem Sozialministerium des Landes Mecklenburg-Vorpommern.

Dipl.-Päd. Sebastian Baumeister

Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin

Walther-Rathenau-Straße 48

17489 Greifswald

Email: sebastian.baumeister@uni-greifswald.de