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DOI: 10.1055/s-2004-813253
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Silikongranulome in intrathorakalem Lymphknoten nach Ruptur einer Silikon-Doppelkammerprothese
Publication History
Publication Date:
29 June 2004 (online)


Einführung
Für die USA wird geschätzt, dass bei 1 % der erwachsenen weiblichen Bevölkerung eine Mammaprothese implantiert wurde. Ungefähr 80 % der Implantationen wurden aufgrund einer primär kosmetischen Indikation durchgeführt, ca. 20 % im Rahmen einer Brustrekonstruktion, beispielsweise nach Mastektomie.
Die meisten Implantate bestehen aus einer Polyurethanhülle, die mit elastischem Material (Silikongel, Wasser, Sojaöl, Hydrogel) aufgefüllt wird. Eine Sonderform sind Doppelkammerprothesen, bei denen in der Regel die äußere Kammer mit Kochsalz, die innere Kammer mit Silikongel gefüllt ist.
Bei Ruptur der Implantathülle und der körpereigenen bindegewebigen Kapsel kann das Silikongel austreten und in der Umgebung zu Silikonfremdkörpergranulomen führen. Freies Silikon wird über das lymphatische System transportiert und kann in Organen des retikuloendothelialen Systems (Leber, Milz, Lymphknoten) die Bildung von Fremdkörpergranulomen provozieren.
Der Austritt von Silikonanteilen aus der Prothese wird auch bei intakter Prothesenhülle beobachtet und als Gelbluten bezeichnet.