Rofo 2004; 176(8): 1079-1088
DOI: 10.1055/s-2004-813278
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© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Koronare Bypassdiagnostik mit CT und MRT - eine Bestandsaufnahme

Non-invasive Assessment of Coronary Artery Bypass Grafts - an UpdateK.-F Kreitner1 , K. Ehrhard1 , R. P. Kunz1 , N. Abegunewardene2 , K. Oberholzer1 , G. Horstick2 , U. Hake3 , P. Mildenberger1 , M. Thelen1
  • 1Klinik und Poliklinik für Radiologie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Direktor: Prof. Dr. M. Thelen)
  • 2II. Medizinische Klinik und Poliklinik der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Direktor: Prof. Dr. T. Münzel)
  • 3Klinik und Poliklinik für Herz-Thorax- und Gefäßchirurgie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Direktor: Prof. Dr. H. C.-F. Vahl)
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
29. Juni 2004 (online)

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Zusammenfassung

Die begrenzte Lebenszeit koronarer Bypassgefäße und die Tatsache, dass der klinische Verlauf der Patienten mit der Offenheitsrate der Bypassgefäße korreliert, verdeutlichen, dass die Durchgängigkeit und das Vorhandensein hämodynamisch relevanter Stenosen der angelegten Bypässe u. U. wiederholt überprüft werden müssen. Mit der CT und MRT stehen zwei schnittbildgebende Verfahren zur Verfügung, die eine nicht-invasive Darstellung ermöglichen und dabei eine hohe Treffsicherheit im Nachweis offener Bypassgefäße erzielen. Nach den bislang vorliegenden Studien stellt derzeit die Mehrschicht-CT nach Einführung der 16-Schicht-CT das computertomographische Verfahren in der morphologischen Beurteilung koronarer Bypässe dar. Im Vergleich zur MRT scheint sie das robustere Verfahren insbesondere bezüglich der Evaluierung der kardialen Anastomosen und der nativen Koronararterien sowie des morphologischen Nachweises von Bypassstenosen zu sein. Die MRT ermöglicht - im Unterschied zur CT - über die Bestimmung der koronaren Flussreserve funktionelle Aussagen zum Zustand eines Bypasses und des nachgeschalteten koronaren Stromgebietes und kann prinzipiell in ein multiparametrisches Untersuchungsprotokoll integriert werden. In der Nachsorge des beschwerdefreien, bypassoperierten Patienten können sowohl die CT als auch die MRT als primäres bildgebendes Untersuchungsverfahren eingesetzt werden, zumal im Mittel nach 5 Jahren postoperativ fast jeder dritte Patient einen asymptomatischen Bypassverschluss aufweist. Bei atypischen thorakalen Beschwerden können die Verfahren dann primär eingesetzt werden, wenn der Nachweis offener Bypässe zu einem Verzicht auf eine Herzkatheteruntersuchung führt. Patienten mit wieder aufgetretener typischer Angina pectoris und/oder eindeutigem Ischämienachweis in einem anderen Verfahren werden weiterhin primär einer Linksherzkatheteruntersuchung zugeführt.

Abstract

The limited lifetime and the correlation between graft occlusion and recurring symptoms underline the need for repeated imaging of coronary artery bypass grafts. CT and MRI allow for non-invasive imaging of coronary bypasses with high accuracies concerning the patency of these vessels. Multidetector CT seems to be the CT technique of choice, especially after the introduction of 16 slice CT scanners for morphologic assessment of coronary artery bypass grafts. Compared with MRI, CT is a robust technique for assessment of cardiac anastomoses, native coronary arteries, and for the detection of graft stenoses. MRI, however, is able to deliver functional information about the grafts and the recipient coronary arteries by determining the coronary flow reserve. Furthermore, it can be integrated in a multiparametric MR examination protocol. The follow-up of asymptomatic patients can primarily be done by these non-invasive techniques as nearly every third patient reveals an asymptomatic bypass occlusion 5 years after operation. Furthermore, patients with atypical complaints after the operation may undergo non-invasive imaging as long as documented patency of the bypass averts coronary angiography. Patients with recurrent angina pectoris and/or myocardial ischemia discovered by other cardiologic tests have to undergo coronary angiography.

Literatur

Priv.-Doz. Dr. med. Karl-Friedrich Kreitner

Klinik und Poliklinik für Radiologie, Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Langenbeckstraße 1

55131 Mainz

Telefon: ++ 49/61 31/17 41 60

Fax: ++ 49/61 31/17 66 33

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