Z Gastroenterol 2004; 42(8): 698-702
DOI: 10.1055/s-2004-813440
Leitlinie

© Karl Demeter Verlag im Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Immunprophylaxe der Hepatitis B

Immune Prophylaxis of Hepatitis BW. Jilg1 , C. Rink2 , B. Kallinowski3
  • 1Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene, Universität Regensburg, Regensburg
  • 2HELIOS Klinikum Aue, Innere Medizin II, Aue
  • 3Medizinische Universitätsklinik und Poliklinik, Innere Medizin IV, Heidelberg
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Publikationsdatum:
16. August 2004 (online)

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Indikationen der Hepatitis-B-Impfung

Konsens

Entsprechend den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission am Robert Koch-Institut (STIKO) sollen alle Säuglinge ab vollendetem 2. Lebensmonat geimpft werden, alle noch nicht geimpften Kinder und Jugendlichen bis zum vollendeten 17. Lebensjahr, möglichst vor Eintritt der Pubertät, sowie die in der Indikationsliste der STIKO aufgeführten Personen mit erhöhtem Hepatitis-B-Risiko (B/C).

Erläuterung

Ziel der Impfempfehlungen [1] ist die Durchimpfung der gesamten Bevölkerung. Die nach der Einführung der Impfung in den Ländern mit geringer Hepatitis-B-Prävalenz zunächst geübte Strategie, nur Angehörige bestimmter Risikogruppen zu impfen, konnte die Hepatitis-B-Inzidenz in diesen Ländern nur geringfügig senken. Hauptgrund dafür dürfte die Tatsache sein, dass ein Großteil der Infektionen sexuell übertragen wird, in der Mehrzahl bei Menschen, die sich keiner der „typischen” Risikogruppen zugehörig fühlen [2]. Deshalb empfahl die Weltgesundheitsorganisation im Jahre 1992 allen Ländern die generelle Impfung gegen Hepatitis B. Durch die weltweite Durchsetzung dieser Empfehlung kann die Hepatitis B langfristig ausgerottet werden, da der Mensch der einzige epidemiologisch relevante Wirt des Erregers ist. Die Impfempfehlung ist in Deutschland auf die ersten 18 Lebensjahre beschränkt, weil die öffentlichen und privaten Krankenkassen sich nur zur Finanzierung der generellen Impfung bei Kindern und Jugendlichen bereit erklären konnten. Daher ist es gegenwärtig von besonderer Wichtigkeit, darüber hinaus wenigstens die Erwachsenen mit einem erhöhten Hepatitis-B-Risiko zu impfen, wie sie in der Indikationsliste der STIKO (s. u.) aufgeführt sind. Die Kosten für diese Impfungen werden von den Krankenkassen bzw. im Falle einer beruflichen Gefährdung vom Arbeitgeber getragen.

Literatur

Diagnostik und Therapie der chronischen Hepatitis B bzw. B/D

Liste der Teilnehmer
Definition und Diagnostik der akuten und chronischen Hepatitis B und B/D
M. Roggendorf, Essen (Vorsitz)
G. Gerken, Essen
K. Grüngreiff, Magdeburg
R. Müller, Siegburg
J. Rasenack, Freiburg
P. Schirrmacher, Köln
H. Will, Hamburg
C. Wittekind, Leipzig
Indikationsstellung zur Therapie der chronischen Hepatitis B und B/D
C. Niederau, Oberhausen (Vorsitz)
W. O. Böcher, Mainz
P. R. Galle, Mainz
T. Hütteroth, Lübeck
S. Matern, Aachen
J. Pausch, Kassel
J. Petersen, Hamburg
W. Stremmel, Heidelberg
C. Trautwein, Hannover
Standardtherapie der chronischen Hepatitis B und B/D
M. P. Manns, Hannover (Vorsitz)
W. H. Caselmann, Bonn
T. Goeser, Köln
B. Küppers, Mannheim
W. E. Schmidt, Bochum
K. H. Wiedmann, Regensburg
R. Zachoval, München
Vorgehen in Problemsituationen
H. E. Blum, Freiburg (Vorsitz)
W. Arnold, Bremen
T. Berg, Berlin
J. Encke, Heidelberg
G. Kleber, Aalen
R. Somasundaram, Berlin
H. L. Tillmann, Leipzig
U. Treichel, Essen
F. von Weizsäcker, Freiburg
Immunprophylaxe der Hepatitis B und Reinfektionspropylaxe bei LTx
W. Jilg, Regensburg (Vorsitz)
T. Heintges, Düsseldorf
B. Kallinowski, Heidelberg
D. Moradpour, Freiburg
C. Rink, Aue
T. Sauerbruch, Bonn
K. Stark, Berlin

Prof. Dr. med. Wolfgang Jilg

Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene, Universität Regensburg

Franz-Josef-Strauß-Allee 11

93053 Regensburg

eMail: Wolfgang.Jilg@klinik.uni-regensburg.de