RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-2004-813724
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Hyperdontie - Diagnostik im Mehrschicht-Spiral-CT
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
24. Januar 2005 (online)
Einführung
Die computertomographische Untersuchung der Nasennebenhöhlen ist heute ein gängiges Untersuchungsverfahren. Durch die technische Weiterentwicklung im Bereich der Computertomographie besteht die Möglichkeit, im Gegensatz zur vormals angewendeten koronalen Schichtbildakquisition mittels Mehrschicht-Spiral-CT und akquirierter axialer Datensätze multiplanare, hochaufgelöste Rekonstruktionen der Nasennebenhöhlen zu erstellen. Der vorgestellte Fall dokumentiert die Erleichterung der Diagnosestellung einer Hyperdontie durch Einsatz moderner computertomographischer Verfahren.
Fallbericht
Eine 60-jährige Patientin mit seit Jahren rezidivierenden, chronischen Schmerzen mit dumpfem, drückenden Schmerzcharakter im Versorgungsgebiet des rechtsseitigen N. alveolaris superior und N. infraorbitalis mit Ausstrahlung in den medialen Augenwinkel stellte sich im Juni dieses Jahres bei dem überweisenden Kollegen der HNO-Klinik vor. Anamnestisch bekannt war die Entfernung der Weisheitszähne im Erwachsenenalter. Auch eine konventionelle Computertomographie in koronaler Orientierung war ein Jahr zuvor mit einer Schichtdicke von 5 mm angefertigt worden. Als unter Schmerzmittelmedikation die Beschwerden persistierten, wurde eine Mehrschicht-Spiral-CT zum Ausschluss einer Sinusitis angefordert.
Untersuchungstechnik
Die Untersuchung wurde an einem Toshiba-16-Zeilen-Mehrschicht-Spiral-CT (Aquilion 16, Toshiba, Nasu, Japan) mit einer Röhrenspannung von 120 kV, bei 35 mAs und einem Field-of-view von 148 cm durchgeführt. Die Schichtdicke betrug 16 × 0,5 mm bei einem Pitch-Faktor 23 : 16 und einem Rekonstruktionsintervall von 0,4 mm. Die Orbitae wurden zusätzlich mit einem Augenlinsenschutz abgedeckt, welcher die Oberflächendosis auf 4,5 mGy herabsetzt. Multiplanare Rekonstruktionen mit 2 mm Schichtdicke wurden in koronaler und sagittaler Schichtrichtung angefertigt. Die 0,5 mm axialen Dünnschichten standen bei Bedarf zu einer Rekonstruktion in dünnerer Schichtdicke zur Verfügung.
Befund
In der vor zwei Jahren angefertigten CT mit 5 mm Schichtdicke wurde die 7,8 mm × 4,8 mm große, radiodichte Figur in der lateralen Wand der rechten Kieferhöhle als Osteom interpretiert. Die jetzt angefertigten axialen Dünnschichten zeigen jedoch Dichteunterschiede innerhalb der Verdichtungsfigur und lassen eine Differenzierung von Zahnschmelz und Pulpa zu.
Lasse Krug
Institut für Radiologie
Campus Charité Mitte
Schumannstr. 20/21
10098 Berlin
eMail: lasse.krug@charite.de