Desiderate und Thesen zur Diagnostik bei Sprachentwicklungsstörungen

Zusammenfassung

Sprachentwicklungsstörungen zählen zu den häufigsten Entwicklungsstörungen im Kindesalter mit nicht zu vernachlässigenden Folgeproblemen. Im klinischen Bereich ist man mit der anspruchsvollen Aufgabe einer validen, reliablen und objektiven Diagnostik dieser Störungen konfrontiert.

Variierende epidemiologische Angaben zur Häufigkeit von Sprachentwicklungsstörungen machen eine Diskussion unterschiedlicher Begrifflichkeiten im Zusammenhang mit Sprachentwicklungsauffälligkeiten notwendig. Die Heterogenität des Störungsbildes selbst und seine multifaktorielle Ätiologie erfordern diagnostisch eine differenzierende, über die sprachliche Symptomatik hinausgehende Beurteilung des Entwicklungsstandes des Kindes.

Vor diesem Hintergrund und dem aktuellen Forschungsstand werden Anforderungen an eine Diagnostik von Sprachentwicklungsstörungen formuliert und diskutiert.

Abstract

Language impairments count to the most frequent developmental impairments in childhood which are followed by a lot of significant problems. A demanding task is a valid, reliable and objective diagnosis of these impairments in clinical settings.

The epidemiological data vary between 3 % to 30 % and call for a discussion of the various and different definitions and classifications of developmental language impairments.

The heterogeneity and the multicausality of the impairment require a differential diagnosis not only in language domains but also in other developmental domains such as working memory and general intellectual abilities.

Against this background and relating to the state of the art some theses and desiderata for a diagnosis of developmental language disorders are formulated and discussed.

Schlüsselwörter

Sprachentwicklung - Sprachentwicklungsstörung - Diagnostik

Key words

Language development - language impairment - diagnosis

Literatur

• 1 Häring M, Schakib-Ekbatan K, Schöler H. Zur Diagnostik und Differentialdiagnostik von Sprachentwicklungsauffälligkeiten. Die Sprachheilarbeit 1997 42: 221-229