Sprache · Stimme · Gehör 2004; 28(2): 60-69
DOI: 10.1055/s-2004-818996
Schwerpunktthema
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Einseitige Innenohrschwerhörigkeit bei Kindern und Jugendlichen: Diagnostik und Intervention

Unilateral Sensorineural Hearing Loss in Children and AdolescentsF. Rosanowski1 , U. Hoppe1
  • 1Abteilung für Phoniatrie und Pädaudiologie (Vorstand: Prof. Dr. Dr. U. Eysholdt), Universitätsklinikum Erlangen
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Publication Date:
16 June 2004 (online)

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Zusammenfassung

In der Praxis wird gemeinhin angenommen, dass eine einseitige Innenohrschwerhörigkeit bei einem Kind oder Jugendlichen in der Regel keine Einschränkung der intellektuell-kognitiven, sprachlichen und kommunikativ-sozialen Leistungen bzw. deren Entwicklung bedingt. Das Vorgehen des Klinikers beschränkt sich daher in der Regel auf die Bestimmung der Art und des Ausmaßes der Schwerhörigkeit, den Ausschluss möglicher Ursachen und anderer körperlicher Auffälligkeiten, die Information der Eltern über die Existenz der Störung und deren Harmlosigkeit im Hinblick auf die Entwicklung des Kindes sowie auf die Empfehlung der Sitzposition im Klassenraum mit dem (besser) hörenden Ohr zum Lehrer bzw. zu den Mitschülern. In dieser Arbeit wird nach der Darlegung relevanter epidemiologischer Aspekte ein differenzierterer Zugang propagiert: Dazu zählt auf der diagnostischen Seite vor allem die gleichwertige Berücksichtigung von Audiometrie und profunder Entwicklungsdiagnostik. Ziel der Therapie und Gradmesser ihres Erfolges ist der ungestörte Besuch der Regelschule eines sprachlich, kognitiv und emotional regelrecht entwickelten Kindes.

Abstract

This paper offers a general overview on unilateral hearing loss in children and adolescents. It focuses on epidemiologic aspects, the importance of binaural hearing for the localisation of speech and on the effects of noise on speech recognition. Learning, educational and emotional factors are described as important outcome measures both in the diagnostic and therapeutic field. According to the literature there is ample evidence that children and adolescents with unilateral sensorineural hearing loss are at risk for complications in communication, education and emotion. So, a comprehensive medical approach has to cover both audiologic aspects and issues of developmental psychology.

Literatur

Dr. PD Frank Rosanowski

Abteilung für Phoniatrie und Pädaudiologie

Universitätsklinikum Erlangen

Bohlenplatz 21

91054 Erlangen

Email: frank.rosanowski@phoni.imed.uni-erlangen.de