Aktuelle Urol 2004; 35(1): 11
DOI: 10.1055/s-2004-819038
Referiert und kommentiert

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Quotient hilft bei Entscheidung zur Biopsie

Krebsrisiko bei leicht erhöhtem PSA
Further Information

Publication History

Publication Date:
15 July 2004 (online)

 

Bei PSA-Werten in der "Grauzone" zwischen 4,1 und 10 ng/ml ist bei Patienten ohne Prostatakarzinom die Bestimmung des Quotienten aus freiem und Gesamt-PSA in kürzeren Abständen sinnvoll. Liegt dieser Wert niedriger als ein definierter Grenzwert unter 0,25, sind Langzeitkontrollen zur frühzeitigen Erkennung eines Prostatakarzinoms angezeigt.

Stanzbiopsie der Prostata (Bild: Urologie, GTV, 2002)

Diese Empfehlung leiten japanische Kliniker aus einer Studie ab, in die 217 Männer mit PSA-Werten zwischen 4,1 und 10 ng/ml eingingen. Beim initialen Screening wurden 63 Prostatakarzinome bei der Biopsie nicht erkannt (J Urol 6; 2003: 760-764). Den Patienten wurde erst dann zu einer Biopsie geraten, wenn der PSA-Wert über 10 ng/ml anstieg oder der PSA-Anstieg über 1,0 ng/ml jährlich lag.

Um die Gefahr zu minimieren, Prostatakarzinome zu übersehen, wurden diejenigen Männer von der Auswertung ausgeschlossen, die vorher eine Biopsie vornehmen ließen, die einen höheren jährlichen PSA-Anstieg aufwiesen und die trotz Überschreiten der Grenzwerte keine Biopsie akzeptierten.

Von den verbleibenden 201 Männern unterzogen sich 57 (28,4 %) einer Biopsie - mit negativem Ergebnis. Bei allen anderen wurde sie erst dann vorgenommen, wenn die Kriterien erfüllt waren. In der Studienzeit von einem bis 12 Jahren wurden jährliche Screenings vorgenommen (PSA-Quotient, digitale rektale Untersuchung), das Gesamt-PSA wurde nur beim initialen Test bestimmt. Insgesamt wurden 142 Männer (70 %) im weiteren Verlauf biopsiert, bei 53 Männern (26 % von 201) wurden Prostatakarzinome gesichert.

    >