B&G Bewegungstherapie und Gesundheitssport 2004; 20(2): 53
DOI: 10.1055/s-2004-820250
Corporate Health

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Nachweis zur betrieblichen Gesundheitsförderung in Europa

K. Kuhn
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Publication Date:
22 July 2004 (online)

Heute ist die betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) auf einer multi-sektoralen und multi-disziplinären Kooperation gegründet und kann nur erfolgreich sein, wenn die Hauptteilnehmer sich an der BGF mit Engagement beteiligen. BGF kann ihr Ziel „gesunde Mitarbeiter in gesunden Unternehmen” erreichen, wenn sie sich an den folgenden Leitlinien orientiert:

Alle Mitarbeiter sollen einbezogen werden (Partizipation). BGF soll an allen wichtigen Entscheidungen und allen Bereichen der Organisation beteiligt sein (Integration). Alle Maßnahmen müssen an einem Problemlösungszyklus orientiert sein: Bedarfsanalyse, Prioritätssetzung, Planung, Implementierung, iterative Kontrolle und Evaluierung (Projektmanagement). BGF beinhaltet sowohl verhaltens- als auch verhältnisorientierte Maßnahmen. Es kombiniert die Strategie der Risikominimierung mit der Strategie der Entwicklung von Schutzmaßnahmen und Gesundheitspotenzialen (Ganzheitlichkeit).

BGF resultiert aus kombinierten Bemühungen der Arbeitgeber, Arbeitnehmer und der Gesellschaft, um die Gesundheit und das Wohlbefinden der Mitarbeiter zu gewährleisten. Dies kann durch folgende kombinierte Maßnahmen erfolgen:

Verbesserung der Arbeitsorganisation und des Arbeitsumfeldes, Unterstützung der aktiven Partizipation in BGF, Förderung der Personalentwicklung (Luxemburgische Erklärung zur BGF in der EU).

Untersuchungsergebnisse nach vielen Modellen der guten Praxis in Unternehmen aus unterschiedlichen europäischen Regionen zeigen die gemeinsamen Erfolgsfaktoren für die gesundheitliche Förderung. Diese beinhalten: Gesundheitsmaßnahmen am Arbeitsplatz sollten auf die Analyse der gesundheitlichen Bedürfnissen des Unternehmens gegründet sein; Gesundheitsmaßnahmen sollten alle Schlüsselpersonen des Unternehmens beteiligen, insbesondere Mitarbeiter und Repräsentanten der Intermediären Organisationen (Partizipatives Verfahren); BGF-Maßnahmen sollten versuchen, die Qualität des Arbeitslebens und der Arbeitsbedingungen zu verbessern und müssen sich am Verhalten des einzelnen Mitarbeiters fokussieren. Gesundheitsaktion am Arbeitsplatz soll ein integraler Bestandteil sowohl der Managementpraxis als auch des täglichen Arbeitslebens in allen Bereichen eines Unternehmens sein.

Die Beispiel-Berichte sowie Modelle einzelner Leistungserbringer und Anbieter bezogen sich auf die Aspekte der Arbeitsausfalltage und die Möglichkeiten derer Reduktion durch präventive Leistungen - beispielsweise auch in stationären Einrichtungen.

Korrespondenzadresse

K Kuhn

Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin

Friedrich-Henkel-Weg 125

44149 Dortmund

Email: Kuhn.Karl@baua.bund.de

URL: http://www.baua.de