B&G Bewegungstherapie und Gesundheitssport 2004; 20(2): 54-55
DOI: 10.1055/s-2004-820253
Corporate Health

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Fit und aktiv mit 50+

D. Lagerstrøm
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
22. Juli 2004 (online)

Körperliche Aktivitäten und harte muskuläre Arbeit haben bis vor wenigen Jahrzehnten den Alltag sowie die Berufs- und die Freizeitwelt der Menschen geprägt. Dank technischer Entwicklungen und wissenschaftlicher Glanzleistungen haben sich die Lebensbedingungen und die hiermit einhergehenden Lebensgewohnheiten der Menschen in modernen Wohlstandsgesellschaften jedoch so gravierend geändert, dass der Traum von einst - körperliche Entlastung und Bequemlichkeit - schon längst zum Alptraum geworden ist.

Wie wissenschaftliche Untersuchungen zweifelsfrei belegen, zählen Bewegungsmangel und die daraus resultierenden so genannten Bewegungsmangelerkrankungen mittlerweile zu den größten Gesundheitsgefährdungen unserer Zeit und haben schon längst epidemieartige Ausmaße angenommen. Bewegung ist eine Grundvoraussetzung, damit sich Kinder und Jugendliche normal entwickeln und Erwachsene und Senioren Fitness, Gesundheit, Leistungsfähigkeit und ein psychosomatisches Gleichgewicht aufrecht erhalten können. Dass ausreichende Bewegung und Bewegungsreize nicht gleichzusetzen sind mit sportlichen Aktivitäten und dass Sport nicht Fitness und Gesundheit zur Folge haben muss, ist heute ebenso zweifelsfrei erwiesen wie die Tatsachen, dass die weit verbreitete Trainingsphilosophie „no pain, no gain” aus gesundheitlicher Sicht absolut untauglich ist.

Vielmehr kann man heute, wie viele wissenschaftliche Studien belegen, behaupten, dass quälende Fitnessstunden eher eine Gefährdung als einen Leitsatz zur Erzielung von Gesundheitseffekten darstellen! Gerade bei Personen in der zweiten Lebenshälfte muss ein „Fitnesstraining” auf die persönlichen Voraussetzungen abgestimmt sowie auf die individuellen Möglichkeiten und Wünsche zugeschnitten sein. Dass dieses „Fitnesstraining” nicht unbedingt mit sportlichen Aktivitäten oder einem gezielten Training gleichgesetzt werden muss, sondern durchaus auch bei einer intelligenten und regelmäßigen Umsetzung von Alltagsaktivitäten und einer nicht sportorientierten Freizeit erzielt werden kann, ist genauso zweifelsfrei wie die Tatsache, dass sehr anstrengende körperliche Aktivitäten nicht zu den vielleicht wichtigsten Effekten, nämlich zur Optimierung des Fettstoffwechsels, beitragen können!

Eine besondere Gewichtung nimmt auch die Frage des gesundheitlichen Werts verschiedener körperlicher Aktivitäten, von Sport sowie die Gestaltung der 7-Tage-Woche für Fitness, Gesundheit und Wohlbefinden ein.

Schließlich stellte die AOK Hessen die Erfahrungen mit Programmen der betrieblichen Gesundheitsförderung aus Sicht der Kostenträger vor.

Korrespondenzadresse

Dr. D Lagerstrøm

Deutsche Sporthochschule Köln

Carl-Diem-Weg 6

50927 Köln

eMail: lagerstroem@dshs-koeln.de