Z Orthop Ihre Grenzgeb 2004; 142(4): 489-492
DOI: 10.1055/s-2004-820313
Varia

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Die intramuskuläre Applikation von Diclofenac - Fallbericht und kritische Betrachtung einer therapeutischen Maßnahme

Intramuscular Injection of Diclofenac - Case Report and Critical DiscussionH. Graß1 , A. Schuff2 , C. Bertram3 , M. A. Rothschild1
  • 1Institut für Rechtsmedizin, Klinikum der Universität zu Köln
  • 2Institut für Rechts- und Verkehrsmedizin, Universitätsklinikum Heidelberg
  • 3Klinik und Poliklinik für Orthopädie, Klinikum der Universität zu Köln
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Publication Date:
02 September 2004 (online)

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Zusammenfassung

Das Arzneimittel Diclofenac gehört zu den am häufigsten intramuskulär applizierten Therapeutika. In der Literatur findet sich jedoch der Hinweis auf ein erhöhtes Risiko für eine Abszessbildung nach einer i.m. Injektion. Zusätzlich liegen Kasuistiken vor, die über schwere systemische Komplikationen nach i.m. Applikationen speziell im Zusammenhang mit Diclofenac berichten. Die Argumente für und gegen die intramuskuläre Applikation von Diclofenac werden vor dem Hintergrund einer Falldarstellung gegenüber gestellt. Als Schlussfolgerung ergibt sich der Hinweis auf eine kritische Anwendung von Diclofenac als intramuskuläre Injektion, die alternative Darreichungsform als Suppositorium sollte in Betracht gezogen werden.

Abstract

Diclofenac is a non-steroidal anti-inflammatory drug of the phenylacetic class. It is frequently given as an intramuscular injection. However several, sometimes severe, side effects have been described after an i.m. administration. Based on a short case report about a fatal complication in the context of the i.m. administration of diclofenac, the arguments for and against the intramuscular injection of the drug are critically discussed. As a result, the administration of diclofenac as an intramuscular injection should be critically reviewed and alternatives - as suppositories are available - should be taken into account.