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DOI: 10.1055/s-2004-822062
Gesundheitsbezogene Lebensqualität von Ersteltern
Fragestellung: Welche Belastungen aus Geburt und Betreuung des Kindes und Ressourcen beeinflussen die gesundheitsbezogene Lebensqualität (LQ) von Müttern und Vätern, und gibt es Unterschiede zwischen Müttern und Vätern?
Methode: Von Juli bis Dezember 1999 wurden 206 deutschsprachige Eltern Erstgeborener (31% aller Geburten, die die Auswahlkriterien erfüllten) auf den Wochenstationen zur Teilnahme am Elternkolleg gewonnen. Sie wurden kurz nach der Geburt, nach 6, 12 und 24 Monaten ärztlich untersucht und schriftlich befragt. Nach gleichen Kriterien ausgewählte Eltern bildeten die jeweilige Kontrollgruppe. Nach 2 Jahren wurde die LQ mit dem WHOQOL-BREF von Müttern und Vätern erhoben und mittels multipler Regressionsanalyse ausgewertet.
Ergebnisse: Das physische und psychische Befinden schätzen die Mütter durchschnittlich etwas schlechter ein als ihre Partner (p<0,05), jedoch nicht die globale Gesundheit, die sozialen Beziehungen und die Umweltqualität. Das physische und psychische Befinden sowie die sozialen Beziehungen werden von Müttern schlechter eingeschätzt, deren Kinder häufig oder chronisch krank waren, den Nachtschlaf häufig störten verbunden mit geringer Zufriedenheit mit der familiären Arbeitsteilung und geringem Einkommen bzw. kleiner Wohnung. Mehrlinge beeinträchtigen die sozialen Beziehungen der Väter und tendenziell das psychische (p<=0,1) und physische (n.s.) Befinden der Mütter. Die Umweltqualität wird bei Müttern und Vätern vor allem durch Einkommen, Wohnungsgröße und Bildung sowie einer Geburt per Sektio (Mütter n.s.; Väter p<0,05) beeinflusst. Die LQ der Väter wird durch das Kind weniger beeinflusst als die der Mutter (meist n.s.).
Schlussfolgerung: Ausreichende materielle Ressourcen und gegenseitige Unterstützung sind beste Voraussetzungen die gesundheitsbezogene Lebensqualität von Ersteltern zu erhalten insbesondere bei stärkerer Beanspruchung durch die Kinderbetreuung.