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DOI: 10.1055/s-2004-823604
Kompliziertes Osteom der Sinus frontales und ethmoidales beidseits
Einleitung: Osteome sind die häufigsten benignen Tumore der Nasennebenhöhlen. Ihr Wachstum ist langsam und oft asymptomatisch.
Fallbericht: Ein 27-jähriger Patient hatte seit 6 Monaten eine Vorwölbung am linken medialen Augenwinkel bemerkt. Ein NNH- CT zeigte eine scharf begrenzte, knochendichte Expansion mit Ausdehnung in beide Sinus frontales, beide Rezessus frontales und in Teilen des Ethmoidalzellsystems beidseits. Die Lamina papyracea wurde durch das expansive Wachstum über ca. 3 cm bis auf eine Tiefe von 1 cm von lateral in die Orbita gedrängt. Doppelbilder oder sonstige Blickstörungen bestanden nicht. Differentialdiagnostisch dachte man an eine fibröse Dysplasie, ein ossifizierendes Fibrom oder ein Osteom. Aufgrund des unsicheren Ursprungs, der beidseitigen Ausdehnung und der anatomischen Nähe zu Dura und Orbita war ein endonasales Vorgehen nicht möglich. Der Tumor konnte durch einen Zugang von außen unter Schonung von Orbita und Dura entfernt werden. Die histologische Aufarbeitung ergab ein Osteom.
Diskussion: Im Anfangsstadium sind nahezu alle Osteome der Nasennebenhöhlen symptomlos. Klinisch können Osteome in Abhängigkeit von ihrer Lokalisation zu behinderter Nasenatmung, Sinusitiden und Cephalea führen. Teilweise treten auch Fisteln, Formveränderungen des Gesichtschädels, orbitale Komplikationen oder Protrusio bulbi auf.
Schlussfolgerungen: Osteome der NNH müssen operiert werden, wenn sie klinische Symptome oder Komplikationen verursachen oder kosmetisch störend sind. Der operative Zugang ist dabei von der Lokalisation und Größe abhängig.
Schlüsselwörter
Nasennebenhöhlen - Osteom - Stirnhöhlenoperation von außen