Dtsch Med Wochenschr 2004; 129(21): 1216
DOI: 10.1055/s-2004-824876
Leserbriefe

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

„Neue“ Serummarker für das kardiovaskuläre Risiko -Erwiderung

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Publication Date:
21 July 2004 (online)

Die mitgeteilten Beobachtungen müssen im Zusammenhang mit umfangreichen, neueren Ergebnissen zur Rolle des Lp(a) bei der Entstehung der arteriosklerotischen Komplikationen des Diabetes mellitus betrachtet werden. Ob die diabetische Stoffwechsellage per se Einfluss auf die Lp(a)-Konzentrationen nimmt, ist umstritten. Für eine klinisch relevante Konzentrationserhöhung gibt es, wenigstens beim Typ 2-Diabetes, keine Hinweise [2]. Gleichwohl haben Diabetiker (Typ 1 und Typ 2) ebenso wie Nichtdiabetiker aufgrund der Beziehung zwischen Lp(a)-Konzentration und apo(a)-Genotyp unter Umständen erhöhte Lp(a)-Werte, die dann auch zum Arterioskleroserisiko beitragen. Diabetes-bedingte Glykierungsreaktionen scheinen dabei keine besondere Bedeutung zu haben. Lp(a) kann vermutlich auch bei Diabetikern dazu beitragen, Patienten mit besonders hohem kardiovaskulären Risiko zu erkennen. Auf den Zusammenhang zwischen der diabetischen Nephropathie und erhöhten Lp(a)-Werten wurde hingewiesen. Eine klinisch bedeutsame Beeinflussung des Lp(a) durch eine verbesserte Blutzuckereinstellung oder lipidsenkende Maßnahmen ließ sich bei Typ 2 Diabetikern bisher nicht nachweisen [1].

Literatur

  • 1 Emanuele N, Azad N, Abraira C. et al . Effect of intensive glycemic control on fibrinogen, lipids, and lipoproteins: Veterans Affairs Cooperative Study in Type II Diabetes Mellitus.  Arch Intern Med. 1998;  158 2485-2490
  • 2 Koschinsky M I, Marcovina S M. The relationship between lipoprotein(a) and the complications of diabetes mellitus (Review).  Acta Diabetol. 2003;  40 65-76

Prof. Dr. Dr. med. Thomas Demant

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