Aktuelle Ernährungsmedizin 2004; 29 - V3
DOI: 10.1055/s-2004-824919

Einfluss von oraler oder parenteraler Ernährung auf arterielle, periphervenöse oder mesenteriale Adiponectin Plasmakonzentrationen

A Omar 1, UJ Tietge 1, T Schuetz 1, E Kasim 1, S Müller 1, T Kröncke 2, H Lochs 1, J Ockenga 1
  • 1Gastroenterologie, Hepatologie & Endokrinologie, Charité-Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland
  • 2Radiologie, Charité-Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland

Einleitung: Die Regulation der absorptiven und postabsorptiven Energiehomöostase wird durch verschiedene Neuropeptide und deren zentrale und periphere (parakrine) Wirkung vermittelt. Ein erst kürzlich entdecktes Neuropetid ist das Adiponectin, welches von Adipozyten freigesetzt wird und dessen physiologische Bedeutung bisher erst unvollständig verstanden ist. Unklar ist, inwieweit kurzfristige Änderungen der Serumkonzentrationen der wesentlichen Energiesubstrate Glukose und freie Fettsäuren die zirkulierenden Adiponectinkonzentrationen beeinflussen.

Methodik: In 10 Patienten mit Leberzirrhose und TIPS wurde während einer stabilen Krankheitsphase Blut mittels selektiver Katheter aus der Vena mesenterica superior, Arteria radalis und einer peripheren Armvene regelmäßig bis 300min nach der oralen Bolusgabe von 200ml einer Standardtrinknahrung (300 kcal) gewonnen. 240 Minuten nach dem Beginn der Untersuchung wurde eine parenterale Ernährung mit einem errechneten Kaloriengehalt (Grundumsatz x 1,5 / 24) über eine Stunde verabreicht. Aus den gewonnenen Plasmaproben wurde die Konzentration von freien Fettsäuren (FFA), Glukose und Adiponectin bestimmt.

Zeitpunkt (min)

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Ergebnisse: Während die enterale und parenterale Nahrungsapplikation zu einem Absinken der FFA- und Anstieg der Glukosekonzentrationen führte, fand sich weder im mesenterialen, periphervenösen noch im arteriellen Plasma eine signifikante Änderung der Adiponectinspiegel (exemplarische Darstellung in Abb. 1.).

Schlussfolgerung: Zirkulierende Adiponectinspiegel werden nicht durch die orale oder parenterale Kalorien- oder Substratzufuhr und die damit assoziierten kurzfristigen FFA- und Glukosekonzentrationsänderungen beeinflusst.