Aktuelle Ernährungsmedizin 2004; 29 - V6
DOI: 10.1055/s-2004-824922

Zusammenhang zwischen Lebensmittel- und Fettsäurenverzehr und allergischen Erkrankungen bei Erwachsenen

M Trak-Fellermeier 1, 2, S Brasche 3, G Winkler 4, B Koletzko 2, J Heinrich 1
  • 1GSF Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit. Institut für Epidemiologie, Neuherberg
  • 2Dr. von Haunersches Kinderspital der LMU. Abt. Stoffwechselerkrankungen und Ernährung. München
  • 3Klinikum der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin. Außenstelle Raumklimatologie, Erfurt
  • 4Fachhochschule Albstadt-Sigmaringen. Abteilung für Ernährung und Hauswirtschaft, Sigmaringen

Einleitung: Die Prävalenz von Allergischen Erkrankungen nimmt in industrialisierten Ländern kontinuierlich zu. Auf der Suche nach möglichen Ursachen haben westliche Lebensstilfaktoren, insbesondere Ernährungsgewohnheiten, die Aufmerksamkeit erregt. Diese Querschnittstudie analysiert die Zusammenhänge zwischen Fettverzehr und Allergischen Erkrankungen bei deutschen Erwachsenen.

Methodik: Es wurden Daten der Europäischen Studie zur Prävalenz von Atemwegserkrankungen (EC Respiratory Health Survey) in Erfurt verbunden mit der parallelen Ernährungserhebung der MONICA Studie untersucht. Insgesamt wurden vollständige Daten von 469 Männer und 333 Frauen im Alter von 20 bis 64 Jahren ausgewertet. Multiple Regressionsanalysen zum Vergleich der höchsten mit den niedrigsten Quartilen der Zufuhr wurden angewendet. Lineare Trends stratifiziert nach Geschlecht wurden getestet.

Ergebnisse: Bei Männern wurde die Einnahme von Margarine sowie ein hohes Omega 6/Omega 3 Fettsäurenverhältnis mit Heuschnupfen positiv assoziiert (p=0,03 bzw. 0,04). Bei Frauen wurde eine positive Assoziation zwischen einem hohen Verzehr an gesamtem Fett, Palmitolein- und Ölsäure (aOR=2,42, p=0,11, bzw. 3,04, p=0,02, 2,47, p=0,03), und die Häufigkeit von allergischer Sensibilisierung festgestellt. Ein hoher Verzehr an Gesamtfett (aOR=4,51, p=0,05), einfach ungesättigten Fettsäuren (aOR=3,04, p=0,01) und Ölsäure (aOR=4,99, p=0,01) wurde mit Heusschnupfen positiv assoziiert.

Diskussion: Während bei Frauen eine exzessive oder unbilanzierte Fetteinnahme, besonders von einfach ungesättigten Fettsäuren, das Risiko für Heuschnupfen und allergische Sensibilisierung steigert, konnten bei Männern nahezu keine signifikanten Assoziationen festgestellt werden. Diätetische Faktoren haben kaum einen Zusammenhang mit bronchialer Hyperreaktivität- und atopischem Ekzem gezeigt.