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DOI: 10.1055/s-2004-824932
1,25-Dihydroxyvitamin D3 zeigt mit Kortikosteroiden synergistische Effekte in der Suppression der Th1-, jedoch nicht der Th2-Immunantwort
Einleitung: Neben seinen bekannten Auswirkungen auf die Calciumhomöostase besitzt 1,25-Dihydroxyvitamin D3 auch ausgeprägte Th1-gerichtete immunsuppressive und -modulierende Eigenschaften. Ziel der Arbeit war daher, mögliche Wirkungen von 1,25-Dihydroxyvitamin D3 im Hinblick auf die Th1-Immunantwort bzw. die steroid-vermittelte Suppression der Th2-Immunantwort zu untersuchen.
Methoden: Humane periphere mononukleäre Zellen von gesunden Erwachsenen wurden unter LPS-Stimulation (1µg/ml) mit oder ohne verschiedene Konzentrationen von Dexamethason [10–6 bis 10–10 mol/l], 1,25-Dihydroxyvitamin D3 [10–6 bis 10–10 mol/l] oder der Kombination beider Substanzen über 24h unter Standardbedingungen inkubiert. TNF-α, IL-1β- und IL-10-Produktion wurde im Überstand mittels ELISA bestimmt. Bei männlichen Balbc-Mäusen wurde zudem eine experimentelle Th1-Colitis (TNBS-Colitis, 2%iges TNBS in 45%igem Ethanol, Dosis 115µg/g Körpergewicht) induziert. Bestimmt wurden 3 Tage nach Induktion Colonlänge, Colongewicht, Clinical activity score bzw. MPO-Aktivität sowie Cytokinproduktion im Colonhomogenat.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Dexamethason bzw. 1,25-Dihydroxyvitamin D3 führen dosisabhängig zu einer signifikanten Reduktion der TNF-α- bzw. IL-1β-Produktion (P<0,001 vs. Kontrolle). Die kombinierte Gabe zeigt eine signifikant verstärkte Suppression der TNF-α- bzw. IL-1β-Produktion (P<0,05) im Vergleich zur alleinigen Gabe von Dexamethason bzw. 1,25-Dihydroxyvitamin D3. Im Gegensatz dazu zeigt sich bei 1,25-Dihydroxyvitamin D3-Gabe eine signifikante Steigerung der IL-10-Produktion (P<0,001), während Dexamethason zu einer signifikanten Hemmung der IL-10-Freisetzung führt (P<0,05). Bei der kombinierten Gabe erzielt 1,25-Dihydroxyvitamin D3 dosisabhängig eine Aufhebung der durch Dexamethason induzierten Suppression der IL-10-Sekretion. In vivo Untersuchungen am TNBS-Colitis-Modell der Maus bestätigen die in vitro erzielten Daten sowohl in Bezug auf das Cytokin-Pattern als auch hinsichtlich der genannten klinisch experimentellen Parameter.