Aktuelle Ernährungsmedizin 2004; 29 - P1_6
DOI: 10.1055/s-2004-824934

Hydroperoxide im venösen Blut: Vergleich von zwei photometrischen Ansätzen

A Dossett 1, J Arends 1
  • 1Klinik für Tumorbiologie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

Einleitung. Hydroperoxide (HPO) entstehen aus Fettsäuren durch oxidativen Angriff und könnten als Biomarker für oxidative Belastungen geeignet sein. Inzwischen stehen Mikroverfahren zum halbautomatischen Nachweis von HPO in biologischen Flüssigkeiten zur Verfügung. Wir berichten hier über die Reproduzierbarkeit und Handhabung von 2 kommerziellen kolorimetrischen HPO-Bestimmungsverfahren.

Methoden. Wir verglichen die Kompaktgeräte FORM CR-2000 (Free Oxygen Radical Monitor, Fa. Micro-Medical, Königstein/Taunus) und FRAS 3 (Free Radical Analytical System, Fa. Euromedix, Heusenstamm) in Kombination mit den jeweils zugehörigen Messkits. Beide Verfahren beruhen auf der Freisetzung freier Radikaler über die Fenton-Reaktion, Reaktion mit N,N-diethyl-para-Phenylendiamin sowie photometrischen Nachweis des Farbumschlags bei 505 nm. FORM liefert mit Farbreagens beschichtete Küvetten, das FRAS-Verfahren erfordert ein Zugeben der Reaktionslösung. Wir bestimmten an 8 Tagen bei insgesamt 50 Tumorpatienten aus Restblut den HPO-Gehalt simultan mit beiden Verfahren; die Ansätze erfolgten jeweils als Doppelbestimmung; an jedem Messtag wurde eine Standardprobe mitbestimmt. Die Datenausgabe erfolgt in arbiträren Caratelli-Einheiten.

Ergebnisse.

FORM (Standards)

FORM (Blut)

FRAS (Blut)

Einzelmessungen, Bereich

238–292

64–256

17–313

S.D. für Doppelbestimmung

6.5

4.9

16.5

Probenwerte, Bereich

245–290

72–254

41–306

Proben-Mittelwert±S.D.

268±13

125±41

153±62

Relativer Variationskoeff.(%)

1.8±1.2

3.1±3.4

10.1±13.0

Die Messungen korrelierten hochsignifikant miteinander, Spearman Rang-Korrelation rs=0.73 (p<0.001). In der Handhabung gab es nur geringe Unterschiede, Lösungen für FORM können bei Raumtemperatur gelagert werden, FRAS erfordert Kühlung. Eine Einzelmessung erforderte jeweils etwa 10 Minuten.

Schlussfolgerung. Das FORM-Verfahren zum HPO-Nachweis liefert eine gute Reproduzierbarkeit (Vr<5%), während die FRAS-Messungen stärker schwanken. Dies könnte an der Dosiertechnik der Phenylendiamin-Lösung liegen.