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DOI: 10.1055/s-2004-824937
LC-PUFAs im Kolostrum und mRNA-Expression von Th1-/Th2-assoziierten Markern im Nabelschnurblut und mütterlichen Blut
Rationale: Humanes Kolostrum enthält einen beträchtlichen Anteil an langkettigen, mehrfach ungesättigten Fettsäuren (LC-PUFAs). Es wird vermutet, dass die Einnahme von n-3 LC-PUFAs der Entwicklung atopischer Erkrankungen vorbeugen kann. Wir stellen die Hypothese auf, dass es Zusammenhänge zwischen dem n-3 LC-PUFA-Gehalt des Kolostrums – als Spiegel der mütterlichen Ernährung – und Th1-/Th2-assoziierten Zytokinen und Chemokinrezeptoren im mütterlichen Blut und Nabelschnurblut gibt.
Methodik: Für diese Studie wurden schwangere Frauen der NUHEAL-Studie aus Spanien ausgewählt, von denen mütterliches Blut, Nabelschnurblut und Kolostrum gewonnen werden konnte. Die Blutproben wurden in TRIzol lysiert. IL-4, IL-13, CRTH2, CCR4 (Th2), IFN-γ, CXCR3 (Th1) und TGF-ß (Th3) wurden mittels Real-time RT-PCR (iCycler, Biorad, USA) in Duplikaten quantifiziert. Niedrig exprimierte mRNAs wurden mit Hybridisierungssonden verifiziert (IFN-γ, IL-4, IL-13, CRTH2). Die mRNA Expression wurde relativ zu GAPDH berechnet. Die Fettsäuren im Kolostrum wurden gaschromatographisch quantifiziert. Nur Korrelationen r>0.3 wurden gewertet (Spearman rho; SPPS 11.5).
Ergebnis: Der Anteil von Docosahexaensäure (DHA) an den Gesamtphospholipiden im Kolostrum betrug 0.77% (Median; Streubreite 0.16%–2.1%), während er bei Eicosapentaensäure (EPA) bei 0.4% (Median; Streubreite 0.06%–3.45%) lag. Der Gesamtgehalt der n-3 LC-PUFAs (DHA+EPA) im Kolostrum korrelierte negativ mit der CCR4 Expression im Nabelschnurblut (r=–0.582, p<0.01). Im mütterlichen Blut war die IL-4 Expression mit dem EPA Gehalt in der Muttermilch negativ assoziiert (r=0.681, p<0.01).
Diskussion: Ein hoher n-3 LC-PUFA Gehalt im Kolostrum von schwangeren Frauen geht mit einer niedrigen mRNA-Expression der Th-2 Marker CCR4 im Nabelschnurblut und IL-4 im mütterlichen Blut einher. Durch Folgeuntersuchungen wird geklärt, ob ein hoher n-3 LC-PUFA Gehalt im Kolostrum mit einer niedrigeren Atopieinzidenz assoziiert ist.