Aktuelle Ernährungsmedizin 2004; 29 - P2_5
DOI: 10.1055/s-2004-824951

Ewing-Sarkom und Rhabdomyosarkom – Verlauf des Ernährungsstatus bei intensivierter Ernährungstherapie anhand von 2 Beispielen

M Friedl 1, M Kronberger 1, E Körber 1, C Binder 1, H Gadner 1
  • 1Hämato-Onkologie, St. Anna Kinderspital, Wien, Österreich

Rationale: 8–23% der an Krebs erkrankten Kinder/Jugendlichen präsentieren entweder bereits bei Diagnosestellung oder im Verlauf der Therapie eine Mangelernährung. Ewing-Sarkome und Rhabdomyosarkome zählen unter anderem zu jenen Krebserkrankungen mit dem höchsten Malnutritions-risiko. Die daraus resultierende Kachexie kann die Chemotherapietoleranz, den Stoffwechsel der Chemotherapeutika, die Infektionsraten, die Prognose, und psychologische Probleme beeinflussen.

Methodik: Es wurden Körpergröße, Körpergewicht, Body-Mass-Index (BMI) erhoben, sowie mit den entsprechenden Perzentilen(Kromayer-Hauschild)verglichen. Weiters wurde eine Bio-Impedanz-Analyse (BIA 101, Fa. Akern) im Zeitabstand von cirka 4 Wochen während des Therapieverlaufs durchgeführt.

Ergebnis: Bei zwei Patientinnen, welche an einen Ewing-Sarkom bzw. an einem Rhabdomyosarkom erkrankt waren, wurden oben genannte Daten erhoben und ausgewertet. Während der Therapie zeigten sich Gewichtsschwankungen (bis –15%) sowie Veränderungen des BMI, der Body-Cell-Mass (BCM), der Fettmasse (FM) und der Körperflüssigkeiten. Nach intensiver Ernährungstherapie erreichten beide Patientinnen am Ende ihrer Therapie ihr Sollgewicht, ihre altersentsprechende normale BCM und FM, einen BMI im Normalbereich und eine normale Verteilung der Körperflüssigkeiten.

Diskussion: Die Verlaufskontrollen für den Ernährungsstatus mittels Körpergröße, Körpergewicht und BMI reichen nicht aus, um den Ernährungsstatus ausreichend zu dokumentieren. Gewichtsschwankungen können aufgrund des unterschiedlichen Hydratationszustandes auch den BMI beeinflussen und somit zu Falschbewertungen führen. Die Ergebnisse einer regelmäßigen Messung mit einem BIA-Gerät können eine gezielte Ernährungstherapie indizieren und den Erfolg dieser untermauern. Um den Ernährungstatus von Beginn an gut zu erheben, ist es sinnvoll weitere Parameter einfließen zu lassen, wie Oberarmumfang, BIA-Messung ab 1. Tag, Laborwerte z.B. Prä-Albumin, Albumin, Transferrin.

Nur regelmäßige Erhebungen der Messdaten während des gesamten Therapiezeitraums und der Vergleich mit vorangegangenen können eine Aussage zum Ernährungsstatus möglich machen.