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DOI: 10.1055/s-2004-826227
Rundtischgespräch „Die schwierige Nase”
Round Table „The Difficult Nose”Publication History
Publication Date:
12 January 2005 (online)
Unter der Leitung von A. Berghaus, München, wurde zum Thema „Schwierige Nase” in Bad Reichenhall ein Rundtischgespräch mit den Teilnehmern J. Constantinidis, Thessaloniki, W. Gubisch, Stuttgart, S. Jovanovic, Berlin, und G. Rettinger, Ulm, abgehalten.
In seinen einleitenden Worten hob Berghaus hervor, dass im Grund jede Rhinoplastik eine schwierige Herausforderung sei, zumal nach einer Nasenoperation das Ergebnis immer für jedermann gut sichtbar ist und häufig nicht nur medizinisch-funktionelle, sondern besonders auch kosmetische Aspekte eine Rolle spielen. Die Teilnehmer des Rundtischgespräches schlossen sich dieser Auffassung an, insbesondere Gubisch, der ferner darauf verwies, dass die Schwierigkeit bei der Rhinoplastik bereits bei der Patientenauswahl, der Analyse des Problems und der Erstellung eines adäquaten Operationskonzeptes beginnt. Als besonders schwierig bezeichnete Gubisch die Korrektur der hypertrophen Nasenspitze, auch im Rahmen einer Rhinomegalie. Darüber hinaus wurde die Schwierigkeit der Verlängerung einer kurzen Nase angesprochen, die Gubisch grundsätzlich von einem offenen Zugang aus unter Zuhilfenahme so genannter „Extension grafts” sowie „Speader grafts” korrigiert. Andere Schwierigkeiten bieten sich bei der sekundären Rhinoplastik und bei der Verkleinerung einer Nase mit sehr dicker Haut.
Rettinger widmete sich besonders dem Problem der Nasenreduktion bei Überprojektion der Spitze. Constantinidis wies auf die besonderen Probleme hin, die sich bei dicker, aber auch dünner Haut im Rahmen der Rhinoplastik ergeben können. Ferner sprach er die Schwierigkeiten bei der Korrektur des Binder-Syndroms sowie bei der Behebung der kollabierenden Nasenflügel an. Die Teilnehmer am Rundtischgespräch waren sich einig, dass die Wiederherstellung zerstörter Stützstrukturen der Nasenspitze nach Voroperationen zu den besonderen Problemen der Rhinoplastik gehört. Autogener Knorpel ist das Material der ersten Wahl. Wenngleich zunehmend und mit guten Gründen ein offener Zugang für derart schwierige Eingriffe gewählt wird, ist auch die geschlossene Technik mit Luxationsmethode in den Händen des Erfahrenen eine wählbare Alternative
Prof. Dr. med. Alexander Berghaus
LMU München, Direktor der Klinik für HNO
Marchioninistraße 15 · 81377 München